GERÄT:
I. Allgemeines.
II. Bei der Neuanlage u. Bodenarbeit.
III. Bei der Pfahlherstellung u. -anbringung.
IV. Bei der Pfahlentfernung u. -aufbewahrung.
V. Bei der Bandherstellung.
VI. Beim Rebschnitt, Gerten u. bei der Laubarbeit.
VII. Bei der Schädlingsbekämpfung.
VIII. Bei der Düngung, Lese u. beim Transport.
IX. Bei der Mostbereitung.
X. Beim Fassbau.
XI. Bei der Gefäßentleerung u. -reinigung.
XII. Bei der Kelterung, Gärung u. weiteren Kellerarbeiten.
XIII. Ulkgerät.
I. Allgemeines: Für die zahlr. Arbeiten (ARBEIT) im WEINBERG u. im Weinkeller sowie zur BANDHERSTELLUNG wurden eine Vielzahl v. Geräten benötigt; während viele mehrere Funktionen erfüllten, waren and. auf ganz best. Arbeitsvorgänge im Jahresablauf des Winzers zugeschnitten.- II. Bei der Neuanlage u. Bodenarbeit: In Homorodu de Jos/Hamroth (RUMÄNIEN) benutzte man früher zum Aushauen v. alten Reben u. zum Zusammenscharren des abgeschnittenen Rebholzes den Bander, ein gekrümmtes Messer mit Securis. Zum Vermessen der Zeilen bei der NEUANLAGE des Weinbergs wurden außer dem Maßband, der Meßlatte u. dem Winkel vielfach primitive Geräte (z.B. Latten, Schnüre) verwendet, mit denen gleichzeitig schon die Markierungen für die Pflanzstellen angebracht werden konnten (VERMESSUNGSGERÄT). Hacke, Schaufel, Pflug u. ähnl. Geräte sind zur Bodenlockerg., Unkrautbeseitigg. u. Pflanzlochherstellg. notwendig (PFLANZGERÄT). Zum Abschneiden des höher gewachsenen Grases u. des Unkrauts, das früher häufig als Viehfutter mit nach Hause genommen wurde, dienten Sense, Sichel u. Weingartschere, -garten-, -garts-. Das in der Kammertanlage (KAMMERT) abgeschnittene Gras trug man im Streuseltuch nach Hause.- III. Bei der Pfahlherstellung u. -anbringung: An Regentagen, wenn keine sonstigen Arbeiten erledigt werden konnten, riss man zur Herstellg. der Stützpfähle für die Rebe den Baumstamm mit Keil (Eisenkeil) u. Schlage in 4 Teile. Diese wurden auf einer Werkbank (Hänselbank, Heinzelbank, Hobelbank, Pfahlbank, Schneidbank, Schneidstuhl, Schnitzbank, Schnitzelbank, Zügbock, Zügesel) weiterbearbeitet. Zum Anspitzen dienten Äxte, Beile, gekrümmte Messer mit 1 od. 2 Griffen, Hobel, Fräse od. spez. Maschinen (Abschlager, Ackes, Acks, Axt, Ackesken, Äxtchen, Äxtlein, Balenbeil, Bandsäge, Bärtchen, Bärtlein, Beil, Beilchen, Beillein, Breitbeil, Breithackel, Flügelbeil, Fräse, Gertel, Hackbartel, Hackbeil, Hacke-, Hacke I, Hacken I (Gerät), Häcklein, Häcke-, Hagmesser, Handackes, Handbeil, Handbeillein, Handhacke, Handhackel, Häpchen, Hepchen, Happke, Holzhappe, -hape, -häpe, Hätsche, Haubeil, Haumesser, Heckenschnäuer, Hobel, Hobelmesser, Holzbeil, Holzhackel, Kliebbeil, Kössir, Kössirlein, Laubmesser, Lenkbeil, Merkhackel, Pletschhacke, Rähmhäuchen, Rahmhäpe, Reifeisen, Sächslein, Sesel, Sägmaschine, Schneidmesser, Schnitzeisen, Schnitzelmesser, Schnitzmesser, Spezialbeil, Spitzbeil, Spitzmesser, Stachenbeil, Stachenkrumme, Steckenmesser, Steckenspitzer, Steckleineisen, Stecklöser, Stickbeil, Stickeisen, Stiefelbeil, Stickhackel, Stockacks, Stockhacke, Stockhaue, Stoßmesser, Stöckschlaghackel, Waldhauchen, Waldhepe, Wäldlein, Wellenhappe, Ziehmesser, Zugmesser, Zuspitzhackel). Zum Einrammen benutzte man Hämmer u. ebenfalls Äxte u. Beile (Fäustel, Handhackel, Keilhaue, Palize, Topor). In Kallstadt (PFALZ) wurde die Schlage, ein schwerer Hammer mit starrem, starkem Stiel, v. Schlegel unterschieden, der einen bewegl. Stiel, meist aus Edelkastanienholz, besaß. Beim Dreischenkelsystem in Winzerhausen (WÜRTTEMBERG) wurden früher die Pfähle mit dem Pfahleisen, Pfähl- eingeschlagen, später die Stickel, Stichel mit der Katze u. in den 1980er J. schließl. mit einem Bulldog u. der Schlagkatze. Auch andernorts wurden ähnl. Geräte benutzt (Rammbär). In Kippenheim (BADEN) rammte man mit der Stickhaue nur die Stecken im Innern des Drahtrahmens ein, während die Pfähle in der Grenzzeile mit der Hand eingestoßen wurden. In SÜDTIROL trieb man die Pfähle der PERGEL mittels einer Kette (Säulensetzkette, Setzkette, Stoßkette) u. einem Keil (Holzkeil, Stoßkeil) in die Erde (stoßen, stößen): Der Pfahl (Saule, Säule) wurde in das Loch hineingestellt, das mit dem Eisenstecken vorbereitet worden war. Anschließend wurde er mit der Stoßkette umschlungen u. zw. Kette u. Pfahl der Keil geschoben. Auf diesen wurde geschlagen, sodass die Pfahlspitze tief in den Boden drang.- IV. Bei der Pfahlentfernung u. -aufbewahrung: In vielen Weinbauregionen zog man früher vor dem Winter die Holzpfähle mit der Hand od. Geräten aus dem Boden, um sie vor Nässe zu schützen od. um mit ihnen die niedergelegten Reben abzudecken (Ackes, Acks, Axt, Pickel, Bickel I (Gerät), Reuthaue, Zwerchhaue, Stickeleisen, Steckenheber, Steckenlupfer, Steckenzieher, Stickelhaken). Zur Vermeidg. v. Bodenkontakt, um die Pfähle vor Fäulnis zu bewahren, stellten die Winzer aus einigen der ausgezogenen Pfähle scheren-, kreuz- od. kastenförmige Gerüste her, auf welche die restl. Pfähle waagerecht aufgeschichtet bzw. in die sie senkrecht hineingestellt wurden (Haufenstatt, Kasten, Kraxe, Kreuzhaufen, Krippe, Pfahlbock, Pfahlesel, Räslein, Steckenbock, Steckenkasten, Steckenschere). Beim Errichten hieß dieses Gestell in Castell (FRANKEN) Haufenstatt od. Pfahlstatt (Pfahlstatt, Pfähl-, -statte), nachdem die Pfähle darauf geordnet waren, wurde es dagegen Pfahlhaufen (Pfahlhaufen, Pfahls-, Pfähl-) genannt. In Ramsthal bestand das Gestell aus 5 zeltartig zusammengebundenen Pfählen, an dem oben zur Stabilisierg. noch 2 kurze Pfähle angebracht waren. Dieser sog. Pfahlstand wurde leicht schräg gegen den Berg gestellt u. die übr. ausgezogenen Pfähle hineingestellt. In Mönchhof (BURGENLAND) befand sich in jedem Weinberg ein Steckenbock mit Pfählen, damit man Ersatz hatte, wenn ein Pfahl abbrach. In Ingelfingen (WÜRTTEMBERG) gab es bis zum Aufkommen des Drahtrahmens, d.h. bis ca. 1930/35, mehrere Pfahlesel im Weinberg. In vielen Weinbaugebieten wurden die Pfähle aber auch nur auf Haufen zusammengelegt od. aus 4 in den Boden geschlagenen Pfählen einfache Vorrichtungen geschaffen, in welche die Pfähle geordnet hineingelegt wurden (Pfahlhaufen, Pfahls-, Pfähl-, Pfahlschrage).- V. Bei der Bandherstellung: Die Herstellg. der Weidenbänder fiel meist in die Winterzeit. In Pünderich (MOSEL) z.B. wurden dicke Weidenruten mit dem Reißer, Risser in 2-3 Teile gespalten (Weiden schleißen bzw. Weiden machen). Anschließend wurden sie mit einem Messer (Krummes, Krümmes, Kneif, Kneip, Küchenmesschen) gehobelt (kneipen), um das Weidenmark zu entfernen u. um sie geschmeidig zu machen. Hierbei wurde das Kneipleder (Leder) zum Schutz über das Knie gelegt. Hanf, Stroh u. Pfeifengras wurden zum Entfernen unbrauchbarer Halme durch ein kammartiges Gerät gezogen (Hechel I (Gerät), Hechler, Heftenrechen, Holzkamm, Kamm, Kammen, Kampel, Rechen, Riffel, Schaubkamm, Strähl, Strohkamm, Strohreffe).- VI. Beim Rebschnitt, Gerten u. bei der Laubarbeit: Für den REBSCHNITT, das GERTEN u. die LAUBARBEIT, die auch das Befestigen der Sommertriebe mit einschließt, wurden Messer od. Scheren (SCHNEIDGERÄT), vereinz. auch das Rebleiterlein benötigt. Bei der Bindearbeit im Weinberg verwendete man (tw. primitive) gabelförmige Geräte, auf die das Strohbündel (Schaub) aufgesteckt wurde, um so die einz. Halme besser entnehmen zu können (Bindeknecht, Schaubbock, Schaubböcklein, Strohbock). Geräte zum maschinellen Befestigen sind vielfach pistolenförmig (Bindeapparat, Bindemaschine, Bindepistole, Heftpistole, Pistole, Pistöllein, Pistöle-, Revolver).- VII. Bei der Schädlingsbekämpfung: Zum Vertreiben v. Vögeln wurden vor allem Handfeuerwaffen u. Schreckschussapparate eingesetzt, aber auch Schreckbänder, Vogelschutznetze u. sonstige lärmerzeugende u. blinkende Abwehrmittel (VOGELABWEHR, WEINBERGSHUT). Zu den im Weinberg verwendeten Spritzgeräten u. Zerstäubern s. die Art. SPRITZGERÄT u. STÄUBGERÄT.- VIII. Bei der Düngung, Lese u. beim Transport: Bei der LESE stützte der Traubenträger das Rückentraggefäß vielfach mit einem Stock ab, der ihm auch als Gehstock diente u. in den er vielerorts die Anzahl der getragenen Traubenlasten als Merkhilfe einritzte (Bückistecken, Buttenbengel, Buttenstecken, Lagelstecken, Stützstock, Trägerstock, Weinstecken). Manchmal verwendete er hierzu auch einen gewöhnl. Pfahl (Bengel), einen Rebpfahl, od. er ritzte die Merkzeichen in seinen TRAUBENSTAMPFER ein. Zu weiteren bei der Lese verwendeten Geräten u. Hilfsmitteln, z.B. dem Holzprügel (Reitel) zum Spannen der Wagenkette, s. den Art. LESEWAGEN. Das Rückentraggefäß, mit dem Erde (Grund, Herd II (Erde)), Dünger (Mist) od. das Lesegut während der Lese transportiert wurden, stellte der Träger auf einem spez. Gestell ab. Es besaß meist 2 fest angebrachte Beine; das 3. Bein wurde erst bei Bedarf in ein dafür vorgesehenes Loch hineingesteckt (Bock, Böcklein, Böcke-, Bückistuhl, Buttenstuhl, Dreibock, Dreiböcklein, Erdenstuhl, Esel, Gestell, Grundgestell, Herdbock, Herbstgestell, Huttenbock, Huttenböcklein, Kraxe, Lagelständer, Mistbock, Schrage, Schragen, Stander, Ständer, Stuhl, Tansenbock, Zummenbock). In Cortaccia/Kurtatsch (SÜDTIROL) besaß ein solcher Bock meist nur 2 Beine u. wurde irgendwo angelehnt. Beim Tragen v. Lasten (Körbe mit Erde, Mist od. gelesenen Trauben; mit Heftstroh gefüllte Tücher) auf dem Kopf wurden v. den Frauen kissen- bzw. ringförmige Stoffpolster verwendet (Kissen, Kitsche II (Polster), Kopfriedel, Kopfriegel, Kützel, Riedel II (Bündel), Riegel II (Bündel), Ring u. Tragring), s. hierzu auch Wild R. 1997, 38f., Kart. 4. Das Maischladefass wurde zum Entleeren auf eine aus Holz od. Blech bestehende Rutsche umgestürzt (überwerfen), über die das Lesegut in den KELLER, das Presshaus od. direkt auf die PRESSE transportiert wurde (Blech, Blechrutsche, Gäud, Gäuds, Kanel, Känel, Kandel II, Kändel II (Rinne), Rinne, Rutsche, Rütsche I (Gerät), Schussgatter), vgl. XI. Für den Mostransport v. Gefäß unter der Presse zum Fass stellten einige Winzer selbst eine hölzerne Leitg., den Holzschlauch, her. Die Rutsche am LESEWAGEN hieß Rutsche, Rütsche I (Gerät) od. Pritsche, Britsche. Beim Fasstransport, z.B. zum Aufladen der Fässer auf das Fuhrwerk od. zum Transport des Fasses über die Kellertreppe, benutzte man die leiterartige Schrotleiter, die aus 2 Balken bestand, die durch Querstreben miteinander verbunden waren (Fassbaum, Fassleiter, Fassstange, Fässer-, Schrotbaum, Schrotleiter, Schussleiter, Weinleiter).- IX. Bei der Mostbereitung: Zum Zerkleinern der Trauben bzw. zum Komprimieren des Leseguts im Transportgefäß wurde früher häufig ein hölzerner Stößel, der TRAUBENSTAMPFER, verwendet. Die TRAUBENMÜHLE stand i.d.R. im Weinberg auf einer Bütte, in die das Lesegut sofort gemahlen wurde. In Bensheim (HESS. BERGSTRASSE) wurde diese auf einer Mauer gestellt; der Weg mit dem Leitfass (FASS) war tiefer gelegen. So konnte die Maische bequem mit Eimern aus der Bütte hierin umgefüllt werden. Zum Entrappen wurden die Trauben durch ein Gitter aus Holz od. Draht gedrückt (Eisengitter, Gatter, Gätter, Gitter, Holzgitter, Kammreiter, Küngelesdraht, Rebelgatter, Rebelgitter, Rebler, Rebeler, Reiter I (Sieb), Reitere, Weinbeerreiter). Trauben u. TRESTER wurden mit spez. gabelartigen Geräten aus Holz od. Metall v. einem Gefäß in ein and., auf die Mühle od. auf die Presse befördert (Balggreif, Eisengabel, Greif, Greife, Lesegabel, Traubengabel, Trabergreif, Traubengreif, -greife, Trestergabel, Trülgabel, Weinbeergabel). Diese Gabeln, bei der die Zinken enger standen als bei der Mistgabel, wurden stellenweise auch zum Zerkleinern des Tresterkuchens verwendet. Vereinz. kamen auch die Kartoffelgabel, die zuvor gesäuberte Mistgabel u. die Rübengabel zum Einsatz. In Bech-Kleinmacher (LUXEMBURG) wurde der Traubengreif mit eng stehenden Zinken zum Befördern der Trauben v. einem Gefäß in ein and. v. dem Balggreif unterschieden, dessen Zinken etwas weiter auseinanderstanden, aber nicht so weit wie bei der Mistgabel. In Orcydorf (RUMÄNIEN) hatte die Traubengabel (Gabel) im Ggs. zur Stallgabel 4 enger stehende Zinken, die mit "Knöpfen" (Verdickungen?) versehen waren.- X. Beim Fassbau: In dem Art. FASSBAU werden die hierbei verwendeten Geräte behandelt, deren Bez. jedoch nicht systematisch abgefragt wurden.- XI. Bei der Gefäßentleerung u. -reinigung: Bei der Entleerg. des Maischladefasses musste dass Fasstürchen ruckartig u. sehr schnell geöffnet werden, damit nicht nur der MOST, sondern auch die festen Maischebestandteile herausliefen. Die MAISCHE wurde auch herausgepumpt (Pumpe, Maischepumpe) od. das Fass auf eine Rinne (Gäud, Gäuds, Schusskar, Schusskorb) gestürzt, über welche die Maische zur Presse rann od. zu einer spez. Fläche (Seihbiet, Seihtenn), v. welcher der Most vor dem Pressen ablaufen konnte. Mit einer Hacke od. spez. schaberartigen Geräten, die gewöhnl. aus einem langen Stiel u. einem (halbmondförmigen) Stück Holz bestanden, wurde die restl. Maische aus dem FASS herauszogen (Fasskitsche, Kitsche I (Gerät), Kitschlein, Krapf, Krapfen, Krapp, Krappen, Krucke, Krücke, Krücklein, Krücke-, Lagerkrücklein, Läger-, -krücke-, Quetschenlatwergenrührer). Solche Schaber wurden auch bei der Fassreinigg., zum Herauskratzen der Abfallstoffe od. zur Entferng. der Hefe beim ABSTICH verwendet. Zum Reinigen des Fasses dienten früher vor allem die Burste, Bürste (Fassburste, -bürste), der Besen (Birkenbesen, Fassbesen, Fässleinbesen, Reisbesen, Reiser-) u. der Schlauch (Druckschlauch, Wasserschlauch), aber auch sonstige Geräte wie Fassschrubber, Fassspritze, Handpumpe, Hochdruckgerät, Hochdruckreiniger, Kellerspritze, Pumpe, Schrubber, Schwamm, Schwenklanze, Spinnenkopf, Spritze u. Spritzgerät sowie zum Abklopfen des Weinsteins der Hammer u. zum Aufschlagen (aufschlagen) des Fasses [der] Setzer. Zur Reinigg. des Fassinnern benutzte man außer den o.g. Gerätschaften auch einfache Hilfsmittel wie Kieselsteine, Dachziegel, Scherben u. dgl., die vor dem Schwenken (FASSBEHANDLUNG) ins Fassinnere gegeben wurden. Häufig eingesetzt wurde hierbei auch eine normale Kette od. eine für diesen Zweck industriell hergestellte Kette, die mit einer Kurbel gedreht werden konnte (Fasskette, Fässleinkette, Kette). Als Beleuchtg. im Fassinnern diente eine Kerze (Licht, Stearinkerze, Unschlittlicht).- XII. Bei der Kelterung, Gärung u. weiteren Kellerarbeiten: Beim Auspressen des Leseguts wurde hauptsächl. die PRESSE benötigt, aber auch weitere Gerätschaften wie z.B. die Traubengabel od. ein Messer zum Zerteilen der noch zusammengepressten Traubenrückrückstände (KELTERUNG). Zum anschließenden Einfüllen des Mosts ins Fass bzw. beim Umfüllen des Weins v. einem Fass in ein and., beim ABSTICH u. bei der FLASCHENFÜLLUNG brauchte man außer einer Reihe v. Gefäßen (GEFÄSS) u. TRICHTER vor allem Hähne (FASS), Schläuche, Schlauchleitungen (Schlauch, Schlang, Schlauchzeug, Schlauchleitung), die vereinz. durch die Schlauchleiter gestützt wurden, u. Filter (FILTRATION). Es kamen vermehrt aber auch spez. Geräte wie die Abfüllmaschine, das Korkgerät u. Pumpen zum Einsatz (Elektropumpe, Flügelpumpe, Handpumpe, Handweinpumpe, Klappe, Kreiselpumpe, Kugelpumpe, Leierpumpe, Luftpumpe, Membranpumpe, Mostpumpe, Motorpumpe, Pümpchen, Pümplein, Pümpe-, Schwengelpumpe, Stoßpumpe, Ventilpumpe, Weinpumpe, Zirkularpumpe). Zur Entnahme einer Probe aus dem Fass (ANALYSE) diente hauptsächl. der Weinheber (WEINPROBE), der v. oben ins Fass eingeführt wurde. Damit das Fass durch den Druck der Gärgase während der Gärg. im KELLER od. beim Transport v. Mostfässern nicht zerspringt, wird ein GÄRAUFSATZ in das Spundloch gesteckt. Zum Besteigen des Fasses benutzte man eine relativ kurze, stabile Leiter (Fassleiter, Kellerleiter, Fassleiterchen, Leiter, Leiterchen, Leiterlein). Zur Mostwaage, mit der das sog. Mostgewicht bestimmt wird, u. zu weiteren Kontrollgeräten in der KELLERWIRTSCHAFT siehe den Art. ANALYSE.- XIII. Ulkgerät: In einigen Winzerbräuchen spielten Ulkgeräte eine Rolle, die in Wirklichkeit nicht existieren, z.B. die Bietschere.- Lit. (überwiegend mit Abb.): Anex u.a. 1979; Arthold [1931]; Babo/Mach 1924, 1/1 u. 1/2; Bauer K. 2002; Bentzien 1969; dal Piaz 1878ff.; Dändliker 1970/71; Ehatt 1927; Felgenhauer-Schmiedt 1993; Fuchss 1962; Gebhard T./Sperber 1978; Grünn 1971; Heintl 1821, 236ff.; Kalesneý 1973; Klein E. 1905; Klein W. 1926; Kober 1893; Kothe 1953; LadParth. 1972; Lagrange 1953; Mach 1884; Marescalchi/Dalmasso 1979, 3, 205ff.; MosWeinmus. o.J.; Müller K. 1930; Pesch 1981; SDS 8, 157f.; Siuts 1982. 2002; Söhne 1992; Tatzreiter 1967; Vajkai 1950, 141, planche IV; ib. 143, planche V; ib. 149, planche VIII; Vincze 1958, Abb. u. Kart.; Vogt/Schruft 2000; Wagner N. 1989; Wanner 1937; Wasem 2008; WeinbKongr. 1911. 1913; Weinhold 1973; Wolf W. 1972f.; Zawodny 1894.- M.B.
Bodenbearbeitungsgeräte
Bodenbearbeitungsgeräte

Pfahlbank
Pfahlbank

"Mistkrappe", dreizinkig, wurde auch zum "Zuhacke" der Reben
"Mistkrappe", dreizinkig, wurde auch zum "Zuhacke" der Reben

Abladeblech beim Befördern der Trauben mit der Gabel auf die  Traubenmühle
Abladeblech beim Befördern der Trauben mit der Gabel auf die Traubenmühle

Pflanzgeräte
Pflanzgeräte

An der Vorderachse befestigtes Gerät zur mechanischen  Unterstockbodenbearbeitung u. hinten Fräse bzw. Schlegelfeldhäcksler
An der Vorderachse befestigtes Gerät zur mechanischen Unterstockbodenbearbeitung u. hinten Fräse bzw. Schlegelfeldhäcksler

Pflug
Pflug

Reuthaue, Pickel
Reuthaue, Pickel

Gerät zum Ausheben der Setzlöcher
Gerät zum Ausheben der Setzlöcher

zwei Haumesser
zwei Haumesser

gebogenes "Haumesser" zum Anspitzen des "Rebsteckens"
gebogenes "Haumesser" zum Anspitzen des "Rebsteckens"

"Steckenzieher" zum Ausziehen des Pfahls
"Steckenzieher" zum Ausziehen des Pfahls

Rebmesser mit securis
Rebmesser mit securis

Rebmesser ohne securis
Rebmesser ohne securis

gekrümmtes Rebmesser
gekrümmtes Rebmesser

Rebschere
Rebschere

Sichel zum Entfernen der Triebspitzen
Sichel zum Entfernen der Triebspitzen

Gabel zum Verteilen des Mists im Weinberg
Gabel zum Verteilen des Mists im Weinberg

"Geißfuß", mit dem die Blindrebe gesetzt wird
"Geißfuß", mit dem die Blindrebe gesetzt wird

Sichel u. "Stickelmesser"
Sichel u. "Stickelmesser"


Artikel wurde aus Cache gelesen