TRAUBENSTAMPFER: Der Traubenstampfer, ein überwiegend aus Holz bestehendes Gerät zum Zerstampfen der Trauben, war früher ein wichtiges Utensil bei der LESE u. wurde in manchen Weinbauorten, festl. geschmückt, dem letzten LESEWAGEN vorangetragen (Holz, Holzknüppel, Holzmoster, Holzstampfer, Holzstößel, Knebel, Kolben, Maischholz, Mostel, Möstel, Mostelkolben, Möstel-, Moster, Möster, Mosterkolben, Mosterlein, Möster-, Mosterstößel, Mostkolben, Mostler, Möstler, Moststrempfel, Schlegelchen, Stampfer, Stämpfer, Stampferstößel, Steinknüppel, Stempfel, Stempel, Stößel, Stoßer, Stößer, Strempfel, Strempel, Strumpfholz, Stünkel, Stunker, Träubelstempfel, Träubelstößel, Traubenstrempfel, Traubenstrempfler, Troser (trosen), Tunker, Tünker). Mit ihm wurden die gelesenen Trauben meist schon im WEINBERG zerstampft, entweder um das Füllvermögen der Transportgefäße (z.B. der Rückentraggefäße) zu erhöhen od. um bereits den MOST zu erzeugen bzw. den Pressvorgang (KELTERUNG) vorzubereiten. Seltener diente er auch dazu, das Lesegut in den Presskorb (PRESSE) hineinzudrücken od. hierin zu zerquetschen. In Fläsch (GRAUBÜNDEN) standen die Wimmlerleute um den Zuber herum u. stampften mit dem Stempfel so lange, bis die Traubenkerne obenauf schwammen. In Weisenbach (BADEN) gab es versch. Arten des Traubenstampfers: Sie bestanden entweder aus sich nach oben verjüngendem Vollholz, od. es wurde eine Holzrolle verwendet, in die oben ein Loch zum Befestigen des Holzstiels gebohrt wurde. Einige besaßen zur Erhöhg. der Quetschwirkg. am unteren Ende spitze Holzzäpflein (Holzzahn), so z.B. 3-4 Zacken (Zacke, Zacken) am Möster in Gambach (FRANKEN). Zu ihrer Herstellg. wurde in Hammelburg ein Stück Kirschholz verwendet, das bes. viele Verzweigungen aufwies. Auch in Sângeorzu/St. Georgen (RUMÄNIEN) wurde der Maischer aus Kirschbaumholz hergestellt. In Harka/Harka(u) (UNGARN) wurde der Mostel bis 1946 verwendet. Im Weinberg wurden mit ihm die gelesenen Trauben im Tretschaffel zerquetscht u. zu Hause die noch unzerquetschen Trauben im Böttiglein zerstampft, in dem sie heimtransportiert worden waren. In Kippenheim (BADEN) benutzte man ein mondförmiges, vernietetes Blech mit Stiel; die GWP ist aber unsicher, ob es Stößel genannt wurde. Zum Zerquetschen der Trauben wurden auch Stampfer verwendet, die urspr. bei der Krautherstellg. (Krautstämpfer) od. beim Zerstampfen v. Rüben für Viehfutter zum Einsatz kamen. Vielfach wurde zwecks Buchhaltg. die Anzahl der getragenen Rückentraggefäße in den Traubenstampfer eingeritzt.- s.a. Weinstößel (Kreutz 1992, 51, Abb.).-Lit.: AIS 1318; WKW 93/478ff.- M.B. |