ARBEIT:
I. Allgemeines.
II. Vermehrung.
III. Veredlung.
IV. Transport.
V. Weinbergsarbeit: A. Abräumen.- B. Neuanlage.- C. Pflanzung u. Bewässerung.- D. Bodenpflege.- E. Düngung.- F. Rebschutz.- G. Rebschnitt u. -erziehung.- H. Gerten.- I. Laubarbeit.
VI. Kellerwirtschaft (inkl. Lese).
I. Allgemeines: Im Laufe eines J. muss der Winzer, unterstützt durch Hilfskräfte, eine Reihe v. Arbeiten erledigen, um einen guten WEIN zu erhalten. Vor der Technisierg. war hierzu viel Handarbeit notwendig. Rationalisierungsmaßnahmen u. veränderte Anbau- u. Ausbaumethoden haben zahlr. dieser Arbeiten überflüssig gemacht u. den in WEINBERG u. KELLER notwendigen Arbeitszeitaufwand deutl. gesenkt.- II. Vermehrung: Früher wurden Fehlstellen im Weinberg durch das Absenken v. Rebtrieben od. durch das Einsenken v. ganzen Rebstöcken geschlossen (VERMEHRUNG). Auf diese Weise konnte auch ein ganzer Weinberg verjüngt werden. Bei der Neupflanzg. wurden abgeschnittene Triebstücke (BLINDREBE) direkt in den Weinberg gepflanzt od. zuerst zu Wurzelreben (WURZELREBE) treiben gelassen bzw. in der Rebschule vorkultiviert.- III. Veredlung: Die VEREDLUNG erfolgt durch Aufpfropfen eines Auges (AUGE) od. eines Edelreises (HOLZ/TRIEB) auf eine sog. Unterlage. In reblausgefährdeten Gebieten wurde die früher häufig praktizierte Vermehrg. durch Stecklinge bzw. durch Eingraben v. Rebstöcken u. -trieben verboten. Es dürfen dort nur noch Pfropfreben gepflanzt werden, die eine reblausresistente Unterlage (REBSORTE) besitzen. Diese werden gewöhnl. in der Rebschule, Reben- herangezogen.- IV. Transport: Material (z.B. Erde, Steine, Dünger, Pfähle, BINDEMATERIAL) u. Lesegut wurden früher häufig in Gefäßen (GEFÄSS) bzw. mit primitiven Fahrzeugen wie Schlitten u. Schubkarre (FAHRZEUG) transportiert (TRANSPORT).- V. Weinbergsarbeit: Im Ertragsweinberg fallen je nach Jahreszeit eine Reihe v. Arbeiten an; i.d.R. wird die Traubenlese nicht zu den Weinbergsarbeiten, sondern schon zu der Kellerwirtschaft gerechnet.- A. Abräumen: Das Abräumen (BODENARBEIT) bez. das vollständige Entfernen einer abgewirtschafteten Weinbergsanlage. Nach dem Entfernen der alten Unterstützungsvorrichtg. (DRAHTRAHMEN, PFAHL) werden die alten Rebstöcke (REBE) gerodet.- B. Neuanlage: Nach dem Abräumen bzw. vor der Bepflanzg. erfolgt das Rigolen, d.h. das tiefe Umschichten des Weinbergbodens, sowie das Vermessen, Abzeilen u. die Markierg. der Pflanzabstände (NEUANLAGE).- C. Pflanzung u. Bewässerung: In früheren Zeiten nahm man bei der PFLANZUNG meist Blind- u. Wurzelreben, später erst Pfropfreben. Die jungen Rebstöcke mussten angegossen u. in manchen Gebieten auch die gesamten Weinberge mehrfach bewässert werden (vgl. LadParth. 1972, 107, Abb. 103).- D. Bodenpflege: Zur Pflege des Bodens sind im Laufe des J. wiederholt mechanische Bodenarbeiten sowie ggf. Bodenabdeckg. od. Bodenbegrüng. (BODENARBEIT) erforderl.- E. Düngung: Die für die Ertragserhaltg. notwendige DÜNGUNG des Weinbergs erfolgt mit organischen u. anorganischen Stoffen (STOFF).- F. Rebschutz: Anhäufeln, Niederlegen bzw. Eingraben der Reben über Winter u. Abdecken mit Erde, Stroh u. dgl. sind in frostgefährdeten Lagen notwendig. Eine wichtige Maßnahme zur Schädlingsbekämpfg. ist die SPRITZUNG. Zur Zeit der LESE erfolgt die Abwehr v. Traubendieben u. bes. v. Vögeln (VOGELABWEHR, WEINBERGSHUT).- G. Rebschnitt u. -erziehung: Der für den Ertrag wichtige REBSCHNITT u. die REBERZIEHUNG hängen eng zusammen. Das beim Schnitt anfallende Rebholz wird aus dem Weinberg geschafft od. als Bodenhilfsstoff verwendet (REBHOLZBESEITIGUNG).- H. Gerten: Unter GERTEN, in der Fachspr. der Weinbauschulen auch Anbinden od. Biegen genannt, wird heute das Befestigen des Fruchtholzes (HOLZ/TRIEB) im DRAHTRAHMEN verstanden. Hierher gehört aber auch das früher sehr viel stärker verbr. Anbinden des Rebstocks u. der Fruchtruten an den PFAHL bei Pfahlerziehg. Diese Arbeit muss vor dem Austrieb erledigt sein.- I. Laubarbeit: Zur LAUBARBEIT, die im Sommer bis zur Lese durchgeführt wird, gehören Ausbrechen, Heften, Entgeizen, Laubschnitt u. Teilentblätterg.- VI. Kellerwirtschaft (inkl. Lese): Die KELLERWIRTSCHAFT, die sich mit den Vorgängen der Weinherstellg. bis zur FLASCHENFÜLLUNG befasst, beginnt üblicherweise mit der LESE, da diese für die Qualität der Weine v. entscheidender Bed. ist.- Lit. (tw. mit Abb.): AIS 1315ff.; Ambrosi M. 1925, 104ff.; Arthold 1929ff.; Babo 1840ff.; Barth M. 1897. 1907; Becker T. 1983. 1990; Benassar u.a. 1991; Bersch 1871ff.; Beyse 1859; Böttner 1914, 79ff.; Brandsch 1859; Breuchel 1781; Bronner 1833ff.; Bujard o.J.; Clemens 1993, 258ff.; Coburger 1995; Czh/Molnr 1895; Dahlen 1878ff., Dern 1914; Dochnahl 1873; Dornfeld 1852ff.; Fischer J.Ch. 1791; Fischer R. 1928; Fox 1994; Flüeler 1980, 54ff.; Friderichs 1985; Frieß-Reimann 1988; Frings C.H. 1864; Gadille 1967, 419f.; Gilles 1999, 55ff.; Götz G. 1980c; Graeger 1873; Grichting 1997, 18ff.; Grünn 1952, 208ff.; Heintl 1825; Hochrain 1977, 152ff.; Hoeniger 1964, bes. 133; Jakob 1998; Jüllien 1833. 1871; Kecht 1868; Kleindienst 1983c; Kober 1893; Koblet 1977; Linsenmaier/Daub 1955; Lübeck 1819. 1829; Mach 1884; Manz 2001 (zahlr. hist. Abb.); Mareck 1870; Matter [ca. 1980]; Meidinger 1984; Müller E. 2010; Müller u.a. 2000; Müller-Thurgau 1898; Muth 1928; Neßler 1873ff.; Oppermann [1910]; Pferschy-Maleczek 1997; Pohl H. 1988; Preuschen 1994; Rasch 1580/1981; Rawald 1901; Regner 1876; Reitlechner 1881; Ritter G.H. 1817; Rochaix u.a. 1977; Rubens 1845; Ryser 1977; Sartorius O. 1871, 15ff.; Schaar 1980, 97ff.; Schams 1832/33; Schafdecker 1925, 109ff.; Schätzlein [1926]ff.; Schellenberg H. 1905, bes. 155ff.; Scheu 1950; Schnekenburger 1981b; Schuller 1895, 83ff.; Schumann 1970ff.; Sittler 1974, 64; Staab 1993; Steidl 2001; Thränhart 1845; Troost 1953ff.; Vogt/Götz 1979; Walg 2010; Wenisch 1912; Ziegler u.a. 1989; Zweifler 1924.- M.B.
Traubenlese in Engehöll
Traubenlese in Engehöll

Rebschnitt im Kammertbau
Rebschnitt im Kammertbau

Rebensetzen mit der Wasserlanze
Rebensetzen mit der Wasserlanze


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