TRAUBE: Aus dem Blütenstand, dem GESCHEIN, entw. sich nach der Blüte als Fruchtstand der REBE die Weintraube (Aher, Ähre, Berkel, Bundel, Bündel, Dolde, Dolden, Dotzen, Frucht, Grappe, Grappen, Hängel, Kamm, Kammen, Klotz, Pungel, Rappe II (Stielgerüst), Rappen, Strauß, Träubchen, Traube, Trauben, Traubel, Träubel, Traubenberkel, Traubendotzen, Traubenhängel, Traubenklotz, Traubenstrauß, Träublein, Träube-, Traumel, Träumel, Weinbeerähre, Weinbeerdolde, Weinbeere, Weinbeerlein, Weindolde, Weinhängel, Weinstrauß, Weintraube, -trauben, Weintraubel, -träubel, Weintraubenpungel, Weintraubenstrauß, Zättel, Zinke, Zinken, Zottel, Zotzel, Zötzelein, Zwacke, Zwacken). Bez. für den ges. Traubenbehang einer Rebe sind Behang, Träubeltrag. Form u. Größe der Trauben sind je nach REBSORTE sehr unterschiedl. Man unterscheidet u.a. zw. walzenförmigen, verzweigten, geschulterten (geschultert, spalten, spälten) u. einfach geflügelten Traubenformen, zw. lang- od. kurzstieligen, groß- od. kleinbeerigen, lockerbeerigen od. dicht gepackten Trauben. Die Packg. der Beeren wirkt sich zusammen mit der Dicke der Beerenhaut auf den Befall durch Schimmelpilze (REBKRANKHEIT) u. auch auf die Pressfähigkeit der MAISCHE aus. Bei verrieselten Trauben stehen die Beeren sehr locker, da nur ein Teil der Blüten befruchtet wurde (PHÄNOLOGIE, GESCHEIN). Weithin geläufig ist die Unterscheidg. zw. locker- u. dichtbeerigen Trauben, wobei die Kennzeichng. der Lockerbeerigkeit (ausfallen, ausrehren, ausreisen, ausrieseln, dünn, dünnbeeret, dünnbeerig, dünnkeidig, dünnkörnig, durchrasseln, durchrieseln, gatterig, gätterig, haderet, haderig, hadern, hell, kleinkernlet, lappig, lätterig, lauter, lauterbeerig, ledig, leer, licht, locker, lucker, lockerbeerig, lockern, los, lose, lotterig, luck, lück, lückig, luftig, lummer, mager, rahn I (schmächtig), rasselig, räuderig, rieselig, schlampet, schlampig, schlamprig, schlecht, schütter, schütterbeerig, schütterbeerlet, schütterbeerlig, schütterkernet, schütterkernig, schütterkörnlet, spröde, verrieseln, verzäsern, verzauseln, verzetteln, verzotteln, verzotzeln, weitlüftig, zacklet, zaselig, zaselt, zaseret, zäserlig, zatterig, zätterig, zottelig, zotterig, zottet, zusammenwerfen; Ausgereiste, Ausgerissene, Bampelbock, Dünnbeerete, Durchgefallene, Durchgerieselte, Gatterige, Gehudel, Getschängel, Gezasel, Gezasels, Klapperige, Kübelhocker, Lotterige, Maulstripper, Mezer, Schlampen, Schlamper, Schlampert, Schlampete, Schläuderlein, Troddel, Tschängel, Verriesene, Wackelzwacken, Zackel, Zaseler, Zaselige, Zaseltraube, Zäserige, Zäserlein, Zatter, Zätter, Zatterige, Zätterlein, Zottel, Zottelige, Zotterige, Zottler, Zütter, Zütterkeib, Zütterzeug) meist auf die verrieselte Traube, die Kennzeichng. der Dichtbeerigkeit (auskeilen, auswachsen, ballig, batzig, bollig, bunket, dicht, dichtbeerig, dick, dickbeeret, dickbeerig, dickblocket, dickkernet, dickkernig, dickkörnlet, eingedrungen, eng, engbeerig, engkernig, ferm, fast, fest, festbeeret, fett, füllen, gedrängt, gedrungen, geleim, geleimkernig, großkernlet, keck, keif, klotzig, klumpig, knübelig, kompakt, packen, prall, rund, satt, schlegelfest, schließen, schön, speideln, spundig, voll, vollbeeret, vollbeerig, vollbeerlich, vollkernig, vollkommen, vollkörnig, zusammenwachsen; Ausgekeilte, Ballen, Batzen, Bolle II, Bollen II (Knospe), Dickbeerete, Dickdotzige, Gedrungene, Geknüpfte, Keifer, Klotz, Klump, Klumpen, Knäbbchen, Knabben, Knübel, Kolben, Kübelhupser, Mordsbatzen, Mostträubel, Mugel, Muttelein, Protzer, Satte, Scholle, Speidel, Speideltraube, Traubenscholle, Trollete, Weinkolben) allg. auf die gute Entw., oft aber auch auf die sortenbedingte Packg. der Traube Bezug nimmt. Bez. für bes. gr. Trauben sind Apparat, Mordsbatzen, Mugel, Schnotzen, Trumm; bes. kl. Trauben heißen Grappe, Grappen, Nägelein, Öhrchen, Träublein, Träube-, Trolle, Trollen, Tschäckelein, Tschaggele, Träubelti, Träublein, Träube-, Zäckelchen, Zäserlein. Trauben bilden sich auch aus den spät blühenden, schwach ausgebildeten Gescheinen der Geiztriebe (HOLZ/TRIEB). Sie kommen aufgrund der fehlenden Reifezeit jedoch nur unter äußerst günstigen Witterungsbedingungen zur Reife. Bez. für diese Geiztrauben sind: Aberzeintraube, Aberzeinträubel, Achselweinbeere, Afterschlägtraube, Afterweinbeere, Agrass, Egress, Albertrollen, Amahdträubel, Augustträubchen, Augusttraube, Augustweinbeere, Augustweinbeerlein, Bankert, Beerlein, Beere-, Beischoss, Beizweigenwein, Bimpeleindings, Christkindchenstraube, Dolder, Enkelweinbeere, Fattju, 2. Fechsung (Fechsung, -nung, -ing), Gefegestraube, Geiz, Geize, Geizbeere, Geizenträubchen, Geiztraube, Geizen-, Geizträubel, Geizweinträubel, Glockenweinbeere, Gotschszölö, Grummetweinbeere, Grüne, Häberling, Härtling, Hartriegel, Hasenschisser, Herling, Hurenlaubtraube, Jatweinbeere, Jungferlein, Krämpeleintrauben, Krämpeleinweintraube, Krämpelweinbeere, Kränkelein I (Ranke; Geiztraube), Kränkeleinweinbeere, Krumpen, Leskorn, Marder, Martinerlein, Martiniweinbeere, Martiniweinbeerlein, Martinsträubchen, Martinstraube, Martini-, Martinsträublein, Nachblüher, Nachgänger, Nachgeblühte, Nachgeschein, Nachgetriebene, Nachkomme, Nachkömmling, Nachschlag, Nachschutztraube, Nachtraube, Nachtrieb, Nachwachser, Nachweinbeere, Nachwuchs, Nachzieher, Nachzügler, Nikolausträubchen, Ohrläuber, Rosoli, San Martino, Sauerling, Säuer-, Schein, Sommertraube, Spätling, Stiefkind, Stockagrass, Stoppeltraube, Stupfel-, Stuppel-, Traubentrolle, Trolle, Trollen, Üchsenbrut, Üchsenbruttraube, Üchsenbrutweinbeere, Üchsenrebenweinbeere, Üchsenweinbeere, Weihnachtstraube, Weintroller, Welfenweinbeere, wilde Träubel (Traubel, Träubel, wild), Winterhauchler, Winterhele, Winterholer, -helder, Winterhutzel, Winterigel, Winteröhrchen, Wintertraube, Wintertrolle, -trollen, -troller, Winterzaupe, Winterzottel, Zweitgeschlacht. Die Traube setzt sich zusammen aus dem Stielgerüst u. den daran sitzenden Einzelfrüchten, den Beeren. Durch das Stielgerüst (Bretsche, Pratsch, Butzen II (Stielgerüst), Doldenrackel, Gerappsel, Geräpps-, Gerippe, Gestell, Grappe, Grappen, Gräte, Griebs, Hängel, Kamm, Kammen, Kämmel, Kämmlein, Krampe, Krampen, Krampel, Krämpel, Rackel, Räppchen, Rappe II (Stielgerüst), Rappen, Ratte, Ratz II (Stielgerüst), Rispe, Stängel, Stingel, Stiel, Stieli, Strauß, Strunk, Stumpf, Stumpen, Stutzel, Trappe I (Stielgerüst), Träubelbutzen, Träubelskamm, Träubels-, Träubelskämmel, Träubeltrappe, Traubenbutzen, Traubengerüst, Traubengrappe, Traubenhängel, Traubenkamm, Traubenrappen, Traubenstängel, -stingel, Traubenstiel, Traubenstrauß, Traubenstrunk, Treber, Tschokan, Weinbeerkamm, Weinbeerkämmlein, Weinbeerstängel, -stingel, Weinbeerstiel, -beeren-, Weingriebs, Weinstrunk, Weinstrunks, Weintraubenkamm, Weintraubenstiel, Zolke), bei dem gelegentl. zw. dem Hauptstiel (Stängel, Stingel, Stiel, Stielchen, Stieli, Traubenstiel, Weinbeerstängel, -stingel, Weinbeerstiel, -beeren-) u. den einz. Ästchen (Achsel, Ächselein, Gritzelein, Nägelein, Ohrwaschel, Schere, Stämmlein, Stämme-, Zähnelein) differenziert wird, verlaufen die Leitungsbahnen für Wasser u. Nährstoffe, die zu den an den Stielenden sitzenden Beeren führen. Bez. für die Sollbruchstelle am Traubenstiel (Geleich, Gelenk, Glied, Knopf, Knöpflein, Knot, Knoten, Knöt, Knöten, Knötchen, Knubben, Knübel, Traubengelenk) sind dort geläufig, wo Trauben bei der LESE auch mit der Hand gepflückt wurden. Die einz. Beere (Beerchen, Beere, Beeri, Beerlein, Beere-, Berkel, Berkelchen, Grane, Keid, Keidchen, Kern, Kernen, Kernchen, Kernlein, Körn-, Korn, Körni, Potter, Samenkern, Träubchen, Traube, Trauben, Traubel, Träubel, Träubelbeere, Träubels-, Träubelbeeri, Träubelbeerlein, Träubels-, Träubelkern, Träubels-, Traubenbeere, Traubenbeeri, Traubenbeerlein, Traubenberkel, Traubenkorn, Weinbeerlein, Weinbeere, Weinbeeri, Weinbeerkeid, -beeren-, Weinbeerkeidchen, -beeren-, Weinbeerkern, -beeren-, Weinbeerkernlein, Weinbeerkorn, -beeren-, Weinbeerlein, Weinkernlein, Weintraube, -trauben, Weintraubel, -träubel) besteht aus der Haut, dem äußeren saftreichen (brühig, suppig, weinig) Fruchtfleisch u. dem inneren festeren Butzen od. Mark mit den Kernen. Die Beerenhaut (Balg, Bälglein, Beerenhaut, Beerenschlaube, Beerihaut, Fese, Haube, Haut, Häutlein, Hülschete, Hülse, Hülsche, Läuft, Pelle, Pelz, Schale I (Hülse), Schäle, Schälete, Schälfe, Schälfel, Schälfer, Schalze, Schälze, Schlaube, Träubelhaut, Traubenbalg, Traubenbeerenschale, Traubenhaut, Traubenschale, Traubenschälfer, Weinbalg, Weinbeerbalg, Weinbeerhaut, -beeren-, Weinbeerschale, -beeren-, Weinbeerschlaube, Weintraubenhaut) ist mit einer wachsartigen Schicht überzogen, die der Verdunstg. v. Wasser u. dem Eindringen v. Mikroorganismen entgegenwirkt. Die Dicke der Beerenhaut (dick, dickbälget, dickbälgig, Dickhäuter, dickhäutig, dickschalig, fast, fest, grob, grobbälgig, hart, härt, hartschalig) bzw. ihre Dünne (dünn, dünnbälgig, dünnhäutig, dünnschalig, fein, feinbälgig, feinhäutig, weichschalig) ist sortenabhängig unterschiedl., kann aber auch nach Vegetationsbedingungen u. Reifezustand (PHÄNOLOGIE) variieren. In der Haut sind aromabildende Substanzen u. bei roten Traubensorten der Farbstoff eingelagert. Das Fruchtfleisch (Balg, Fleisch, Mark I (Gewebe), Traubenbalg) sowohl der weißen als auch roten Traubensorten ist immer hell, außer bei den sog. Färbertrauben, die der Erzeugg. von Deckwein dienen. Das äußere Fruchtfleisch enthält mehr Zucker u. weniger Säure, beim Butzenfleisch ist es umgekehrt. Bei den zur Weinbereitg. üblicherweise verwendeten Trauben sind im Butzen bis zu 4 Kerne (Beerenkern, Beerikernen, Busche, Keid, Kern, Kernen, Kernchen, Kernlein, Körn-, Korn, Körnchen, Saatkorn, Saatkörnchen, Samen, Samenkern, Spörkernlein, Träubelkern, Träubels-, Träubelkernlein, Träubelkörnlein, Träubelssamen, Traubenkern, -kernen, Traubenkernlein, Traubenkorn, Tresterkern, Weinbeerkern, -beeren-, Weinbeerenkernchen, Weinbeerkernlein, Weinkern, Weinkernlein, Weintraubenkern, Weintraubenkorn) eingeschlossen, jedoch gibt es auch kernlose Sorten. Beerenhäute, Kerne u. Stiele sind reich an Gerbstoffen (Bitterstoff, Gerbstoff), deren Anteil man in der KELLERWIRTSCHAFT - zumindest bei Weißweinen - gering zu halten sucht.-Lit.: Jakob 1995, 60ff., 129f. 161. 179; Schumann u.a. 1998, 30. 84. 94. 118. 228; WKW 15/58ff. 16/62ff. 20/72ff. 21/76ff. 22/80ff.- R.P.
Traube
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