MAHLZEIT:
I. Allgemeines.
II. Mahlzeittyp: A. Frühstück.- B. Vormittagsmahlzeit.- C. Mittagessen.- D. Nachmittagsmahlzeit.- E. Abendessen.
III. Essenszeiten.
I. Allgemeines: Um sich während der WEINBERGSARBEIT zu stärken, wurden Speisen u. Getränke mit in den WEINBERG genommen u. Zwischenmahlzeiten (Casse-croûte, Zwischenmahlzeit), meist eine am Vormittag u. eine am Nachmittag, eingelegt; seltener wurden auch weitere Trinkpausen in den Tagesablauf eingeplant. In manchen Gegenden waren Zwischenmahlzeiten ganz ungebräuchl., in and. wurde aus Zeitmangel nur während der Arbeit eine Kleinigkeit verzehrt (kniebeln). Ofmals existieren Subst. u. V. nebeneinander, z.B. Mittagimbiss u. mittagimbissen sw., Mittagmahl, Mittagen- u. mittagmahlen. Außerdem tritt, vor allem im Alem., häufig Aggl. der Präp. ein, z.B. Zu-Viere. Diese Formen können nicht immer streng voneinander getrennt werden. Vielerorts wurden nur kl. Speisen, z.B. Brot mit einem Stück Speck od. belegte/bestrichene Brote verzehrt (Schmieressen), seltener warme Speisen gereicht. Die Nahrung transportierte man in (Henkel)körben (Essenkorb) u. Rückentraggefäßen (GEFÄSS) od. band sie in ein Tuch ein. In Monzingen (NAHE) beispielsweise wurde stets ein solcher Korb mitgenommen: Die Mutter breitete eine Tischdecke auf dem Boden aus, um darauf Käse, Butter, Marmelade u. Eierrühr zu servieren. Dazu wurde Kaffee getrunken. Seltener wurde im WEINBERGSHÄUSCHEN gespeist. Außerdem legte man nicht überall Pausen ein. So wurde in Teremia Mare/Marienfeld (RUMÄNIEN) zwischendurch nur das ein wenig angefeuchtete u. mit Salz bestreute Hasenbrot gegessen, das v. der Brotzeit übriggeblieben war. Anf. der 1980er J. verschoben sich die Essenszeiten nach hinten, da nicht mehr so früh am Morgen mit der Weinbergsarbeit begonnen wurde, od. die Zwischenmahlzeiten fielen wegen Zeitdruck ganz aus. Meist war das Abendessen die Hauptmahlzeit. Während der LESE wurden vielfach spez. (regionaltyp.) bzw. gehaltvollere Speisen verzehrt, z.B. Borsch, Borschtsch, Grundbirnenfleisch, Hirsekraut in Lansitz (POLEN), Kräwes (= Gemisch aus Sauerkraut u. Würstchen) in Graach a.d. MOSEL, od. es wurden spez. Würste hergestellt (Herbstschübling). Zu den Mahlzeiten, die im WEINBERG u. zum Leseabschluss eingenommen werden (Brotzeit, Brotzeitenmachen) sowie zu den verzehrten Speisen - am Nachmittag wurden häufig Brot, Speck od. Käse gegessen - u. zu Getränken s.a. die Art. BRAUCH, ERNÄHRUNG, HAUSTRUNK u. WEIN, denn zum Abschluss der Lese od. and. Winzerarbeiten wurden meist bes. reichl. Festmahlzeiten angerichtet.- II. Mahlzeittyp: Im weinbaul. Tagesablauf können 5 Mahlzeiten unterschieden werden: Frühstück, Mittag- u. Abendessen, die vielfach zu Hause erfolgten (aus den Antworten der GWP geht dies aber nicht immer eindeutig hervor) u. 2 Zwischenmahlzeiten, welche die Weinbergsarbeit unterbrachen, eine am Vor- u. eine am Nachmittag. Zu letzteren wurden z.B. Brot, Butter (Anke), Speck od. Käse bzw. belegte Brote (Bemme) verzehrt. Die verwendeten Fachtermini verweisen oftmals auf den (ungefähren) Zeitpunkt, zu dem die jeweilige Mahlzeit eingenommen wurde. Zur geograph. Verbr. der im Folg. genannten Mahlzeiten u. Nahrungsmittel s.a. WKW 82, bes. S. 420ff.- A. Frühstück: Die 1. Mahlzeit am Morgen war das Frühstück, das der Winzer, seine Familie u. seine Helfer i.d.R. zu Hause einnahmen (Fruhstuck, Fruhstück, Frühstück, Frühstückel, frühstückeln, fruhstucken, frühstucken, frühstücken, Frühstücken, Morgenessen, Morgens-, Vormassen, zu-Morgen-essen, zu Morgen essen, Zu-Nüchtere). Je nach Weinbauregion wurden unterschiedl. Speisen u. Getränke verzehrt, z.B. Brennsuppe, Brot, Butter, Eierspeise, Fisole, Frigelesuppe, Gänzelein, Kaffee, Kartoffeln, Milch, Mus, Polenta, Plent, Rahm, Rösti, Sauerkraut, Schnaps, Speck, Suppe, Trockenbrot u. Vren (= Marmelade).- B. Vormittagsmahlzeit: Die 1. Zwischenmahlzeit im Weinberg, manchmal auch 2. Frühstück genannt, wurde meist um 9 Uhr, mancherorts aber auch erst um 10 Uhr, eingenommen (Biss, Fruhstuck, Frühstuck, Frühstück, frühstückeln, Frühstückeln, fruhstucken, frühstucken, frühstücken, Gabelfruhstuck, -frühstuck, -frühstück, Halbmittagen, Jause, Jäuse, Jausen, Jausnen, kniebeln, Morgenessen, Morgens-, Neune, Neunebrot, Neuneessen, Neunuhr, -uhren, Neunuhrenbrot, Neunuhressen, Vesper, Vorjäuse, Zehnuhr, -uhren, zu-Morgen-essen, zu Morgen essen, zu-Neune essen, zu-Neune nehmen, zu-Neune trinken). In Ligerz (BERN) ist die Bez. Zu-Neune lt. GWP weniger gebräuchl. als Zu-Imbiss, in Werschetz (SERBIEN) ist Jause jünger als Vesper. Hierbei wurden je nach Region Brot, Kartoffeln (Erdapfel), Speck od. Wurst gegessen u. vereinz. Tee getrunken.- C. Mittagessen: Das Mittagessen fand, v. einigen Ausnahmen abgesehen, i.d.R um 12 Uhr statt; es erfolgten häufig keine Ang., ob dies im Weinberg od. zu Hause geschah (Mittag, Mittagessen, mittagessen, Mittag essen, Mittagimbiss, mittagimbissen, Mittagmahl, Mittagen-, Mittagspause, Neuneessen, Untern, Vesperessen, Zu-Mittag). Verzehrt wurden z.B. Aufschnitt, Backsteinkäse, Bohnensuppe, Brot, Brötchen, Brühwürstchen, Butter, Einser, Entenfleisch, Fleischwurst, Germkrapfen, Glomsvareniki, Grundbirne, Gulaschsuppe, Hase, Herbstschübling, Herdäpfel, Herdbirne, Kaffee, Kakaschpaprikasch, Käse, Knackwurst, Knoblauch, Knödel, Krapf, Krapfen, Krapp, Krappen, Kraut, Krautstrudel, Kuchen, Küchlein, Kukumer (= Gurke), Likör, Mehlspeise, Mehlsuppe, saure Milch (bei heißem Wetter), Paprikasch, Polenta, Plent, Quellherdapfel, Ripplein, Salat, Sauerkraut, Schaffleisch, Schaf(s)käse, Schafvoressen, Schinken (Schunken, Schunkenfleisch), Schweinerne, Schweinswürstlein, Soße, Speck, Sterz, Stosuppe, Suppe, Tee, Teig, Umurken, Weck, Wecken, Wein, Wurst, Zwiebel.- D. Nachmittagsmahlzeit: Die Zwischenmahlzeit am Nachmittag fand meist um 16 Uhr bzw. zw. 16 Uhr u. 17 Uhr statt (Abendbrot, Abends-, Abendessen, Abends-, Abing-, Bawendimbiss, bawendimbissen, Fünfe, Jause, Jäuse, Jausen, Jausnen, jausen, jausnen, Jausung, Kaffee trinken, Kleinjäuse, Lasterschicht, Marende, marenden, Marenden, Martelgans, Martels-, Mattbrot, Vesper, Vesperbrot, vespern, Vesperimbiss, Viere, Vieruhr, -uhren, Vieruhrbrot, vieruhren, vieruhressen, Vieruhressen, Zu-Abend, Zu-Abing, zu-Abend-essen, zu-Abing essen, Zu-Abend-Essen, Zu-Abing-, zu-Abend-essen, zu-Abing essen, zu-Abend-nehmen, Zu-Abend-Nehmen, zu-Abend-trinken, Zu-Abend-Trinken, Zu-Imbiss, Zu-Vesper, zu-Vesper-nehmen, Zu-Viere, zu-Viere essen, Zu-Viere-Essen, zu-Viere-nehmen). Verzehrt wurden hierbei z.B. Bibilchenskäse, Brot, Butterbrot, Fünfer, Fünferleps, Kaffee, Käse, Kirschenplotz, Kuchen, Leps, Paprika, Pfefferoni, Pelmeni, Pflutte, Plotz, Plotzen, Polenta, Plent, Speck, Tee, Tomate, Vareniki, Weinbergsschalotte, Weiße Käse, Wurst, Zwiebel. Am frühen Nachmittag (14 Uhr) gab es den Zweiertrunk.- E. Abendessen: Nach getaner Arbeit, manchmal erst um 22 Uhr, fand das Abendessen i.d.R. zu Hause statt (Abendbrot, Abends-, Abendessen, Abends-, Abing-, Abendimbiss, Abendkost, Kaffee trinken, nachtessen, zu Nacht essen, Nachtessen, Nachtmahl, Nachtspeise, unkostessen, Unkostessen, uzsonnanen, Zu-Abend-Essen, Zu-Abing-, Zu-Imbiss, Zu-Nacht). Oftmals kochte man frisch u. tischte reichlichere Speisen auf, die vielfach regionalspezifisch waren, z.B. Bratwurst, Durcheinander, Gänsefleisch, Gemälz, Griebe, Grundbirnenstrudel, Kartoffeln (Erdapfel, Herdäpfel, Itschke, Pellkartoffeln), Käse, Käsestrudel, Manestra, Milch u. saure Milch, Nudeln, Palukes, Paprika, Puikefleisch, Raclette, Saufleisch, Schinkenfleisch, Sterz, Strudel, Suppe, Tomatensauerkraut, Tschutsch I (Speise) u Wurst. Getrunken wurde Wein u. auch Schnaps. In Bogeschdorf (RUMÄNIEN) bereitete man am Ende eines Lesetages Bratenküchen zu, das ist eine Suppe aus Wasser, Gemüse u. angebratenem Fleisch, die eingedickt wurde; jeder erhielt hierbei ein eigenes Stück Fleisch, das nach gebratenem u. nicht nach gekochtem Fleisch schmeckte.- III. Essenszeiten: Die Anzahl der o.g. Mahlzeiten variierte v. Weinbaugebiet zu Weinbaugebiet. Nicht immer wurden alle eingehalten; mancherorts waren den Tagelöhnern sogar die Zwischenmahlzeiten untersagt. Zudem schwankten die Essenszeiten, vor allem in den heißen Weinbaugebieten in Osteuropa. So nahm man in Grünfeld (ASERBAIDSCHAN) das Mittagessen bereits um 10 Uhr od. um 11 Uhr ein, dann wurde bis um 16 Uhr geruht. Da es zu heiß war, durften während dieser Zeit die Rebstöcke nicht gespritzt od. geschwefelt werden (ARBEIT). Im älteren Weinbau wurden die Mahlzeiten meist zu viel früheren Zeiten gereicht als zum Aufnahmezeitpunkt in den 1980er J.; jedoch wurden v. den GWP die genauen Essenszeiten nicht immer mitgeteilt. Denn die Weinbergsarbeit begann früher vielerorts um 6 Uhr, so auch in Novacella/Neustift (SÜDTIROL), wo folg. Mahlzeiten im Weinberg stattfanden: das Achtern im Weinberg (früher zwischen 8 Uhr u. 8:30 Uhr, in den 1980er J. um 9:30 Uhr) u. das Marenden (15:30 Uhr) mit Brot u. Speck im Weinberg. Zusätzl. gab es zu best. Zeiten etw. zu trinken: um 10 Uhr gab es den Zehnerleps, um 13 Uhr(?) den Einser (du kriegst einen Einser) u. um 17 Uhr den Fünferleps od. Fünfer; früher handelte es sich hierbei um HAUSTRUNK, später auch um ein and. Getränk. Um 11 Uhr ging man zu Mittag essen (tw. auch noch in den 1980er J.). In RHEINHESSEN nahm man am Vormittag das Morgenessen (Morgenessen, Morgens-) u. um 16 Uhr das Vieruhressen (vieruhressen), in Schwabsburg zudem zur Mittagszeit die Untern ein. Um 9 Uhr fand z.B. in Wattwiller/Wattweiler (ELSASS) das Neune statt. Auf einem Stein, auf alten Säcken od. Kisten sitzend wurde Brot mit einem Stück Wurst od. Speck od. Würstchen verzehrt u. dabei Lieder gesungen. In Cerney/Senheim, Orschwihr/Orschweier u. Westhalten gab es, ebenfalls im Weinberg, das Neunebrot (vormittags) - in Bergholtz/Bergholz sagte man hierzu auch: "einen Biss essen" - u. das Zu-Abend-Essen. In Bergheim war ebenfalls das Neunebrot übl., am Nachmittag sprach man v. vespern bzw. zu Abend essen. Die GWP aus Sigolsheim unterscheidet: Morgenessen (= Frühstück), Neunebrot (im Weinberg), Mittagessen, Vieruhrbrot bzw. Zu-Abend-Essen (im Weinberg) u. Nachtessen. In Pfaffenheim wurden für das Neunebrot (vormittags) u. zum Vesperbrot bzw. Zu-Abend-Essen (nachmittags) Brot, Speck u. Wurst verzehrt, die in eine Serviette, Salvettlein genannt, mitgeführt wurden; Wein wurde aus dem Logel (GEFÄSS) getrunken. Auch in Friesenheim (BADEN) wurde um 9 Uhr zu-Neune-gegessen, das Viereessen - man sprach auch von zu-Viere-essen - wurde zw. 16 Uhr u. 17 Uhr verzehrt, ähnl. auch in Ohlsbach: "es Niini dringe" (vormittags) bzw. "es Vieri dringe" (meist um 16 Uhr). In Burkheim sprach man v. Neuneessen (vormittags) u. Zu-Abend-Essen (um 16 Uhr); in Durbach verwendete man die V. zu-Neune-trinken u. zu-Abend-trinken. Die GWP aus Visperterminen (WALLIS) zählt Frückstück, Zu-Neune, Mittag, Zu-Abend, Viere u. Nachtessen auf, kennt aber nicht das Wort Marende. Die GWP aus Salgesch führt als Mahlzeiten Zu-Nüchtere mit gebratener Polenta, Brot, Käse, Kaffee u. Milch, Zu-Neune (wird nicht immer eingenommen), Zu-Mittag, Zu-Abend mit Brot u. Käse, Speck od. Wurst u. Tee (um 15 Uhr, 16 Uhr) u. Zu-Nacht mit Suppe (Manestra), Kartoffeln (Herdäpfel), Käse u. Kaffee (nach der Arbeit) an. In Teufen (ZÜRICH) heißen die Mahlzeiten Neunessen (vormittags), Zu-Mittag, Zu-Abing-Essen bzw. Zu-Abing (nachmittags) u. Zu-Nacht (abends), in Unterstammheim Neune-Essen, Zu-Neune-Essen bzw. Zu-Neune u. Zu-Abend bzw. Zu-Abend-Essen. In Arciz/Arzis (UKRAINE) waren folg. Mahlzeiten übl.: Frühstück (6 Uhr od. 7 Uhr), Neunebrot (8:30 Uhr), Mittagessen (gegen 12 Uhr), Vesper (16 Uhr od. 17 Uhr), Abendbrot mit Milch u. Brot (je nach Arbeit, manchmal erst um 22 Uhr). Gefrühstückt wurde in Zadareni/Zaderlack/Saderlach (RUMÄNIEN) ebenfalls zu Hause um ca. 6 Uhr od. 7 Uhr, meistens Milch u. Brot od. Eierspeise mit Brot u. Speck. Wenn mittags die Kirchenglocken läuteten, wurde im Weinberg das Mittagessen verzehrt (mittagessen, Mittag essen), das aus Speck u. Brot, Zwiebeln, Knoblauch, Würsten, Schunkerfleisch, Käse u. sauren Gurken ("suuri Umurken"), bei heißem Wetter auch aus saurer Milch bestand. Die Frauen nahmen nur Wasser zu sich, während die Männer Wein dazu tranken. Gegen 20 Uhr wurde zu Hause ein warmes Essen gereicht, mit Schmarren ("Durnand") u. saurer Milch, Strudel (Grundbirnenstrudel), Paprika, gekochten Hühnern, Saufleisch sowie Puikefleisch (= Truthühnerfleisch). In Câlnic/Kelling fand im Weinberg die Jause um 10 Uhr statt, das Mittagimbiss um 12 Uhr u. um 17 Uhr [das] Vesperimbiss. Keine Vormittagsmahlzeit gab es in Neu-Beschenowa; es wurde gefrückstückt u. um 12 Uhr zu Mittag gegessen. Nur im Sommer war eine Zwischenmahlzeit um 16 Uhr (Vieruhren) übl. Das Nachtessen fand nach getaner Arbeit zu Hause zw. 20 u. 22 Uhr statt. Die GWP aus Socond/Groß-Sokond zählt folg. Mahlzeiten auf: Morgensessen (8 Uhr), Mittagessen (12 Uhr), Uzsonnanen (16 Uhr im Weinberg), Nachtessen (20 Uhr zu Hause). In Katharinenfeld (GEORGIEN) wurde manchmal schon um 9 Uhr das Mittagessen (diese Bez. ist hier ungebräuchl.; es hieß Neuneessen) im Weinberg eingenommen; gegen 15 Uhr od. 16 Uhr war [die] Vesper, gleichfalls im Weinberg. In Mór/Moor (UNGARN) fand das Frühstück, die 1. Mahlzeit am Morgen, um 8 Uhr im Weinberg statt. Die zu Hause gekochten Speisen, immer Knödel u. als Beilage (Zuspeise) Bohnen (Fisole), Kraut od. Kartoffeln, wurden in den Weinberg gebracht (außetragen, -trägen). Das Mittagmahl mit Brot, Speck u. Wein fand um 12 Uhr statt. Zum Jausen (16 Uhr) wurde Speck od. ein Stück Wurst gegessen, das vom Mittagmahl übrig blieb. Für das Nachtmahl (18 Uhr od. 19 Uhr) wurde frisch gekocht. In Zsmbk/Schambeck oblag es dem Weinhüter (WEINBERGSHUT), diese Essenszeiten, um 8 Uhr (Fruhstuck), 12 Uhr (Mittagessen) u. 16 Uhr (Jausenszeit), mit einem Blasinstrument anzuzeigen (huppen).- s.a. Leserknödel (Bauer M. 1954, 165); Presswurst (ib. 163); "Sumpa" Pl. 'Esstragkörbe' (ib.); "Suppenkau(n)ln" Pl. (ib.); "Tschuttal" (ib. 164); mhd. windemuos n. 'Mahl bei der Weinlese' (Lexer 3, 900); Weingartsbrot (Honold 1941, 137); Zwillingshafen (Bauer M. 1954, 163).-Lit.: Bauer M. 1954, 163ff.; Besse 2012b; Grünn 1952, 264f.; Honold 1941, 136f.; Hornung 1964a, 67f.; Kattler 2001; Matter [ca. 1980], 27; RheinWB 9, 30f.; Weber W. 1949, 115; WKW 82/417ff.- M.B.

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