FASSGRÖSSE:
I. Allgemeines.
II. Deutschland: A. Ahr.- B. Mosel.- C. Mittelrhein.- D. Rheingau.- E. Nahe.- F. Rheinhessen.- G. Pfalz.- H. Hess. Bergstraße.- I. Franken.- J. Württemberg.- K. Baden.
III. Luxemburg.
IV. Frankreich: A. Lothringen.- B. Elsass.
V. Schweiz.
VI. Österreich: A. Niederösterreich.- B. Burgenland.- C. Steiermark.
VII. Südtirol.
VIII. Polen.
IX. Ungarn.
X. Slowenien.
XI. Tschechien.
XII. Rumänien.
XIII. Russland.
XIV. Ukraine.
XV. Aserbaidschan.
XVI. Georgien.
I. Allgemeines: Im Ggs. zu heute waren früher eine Vielzahl v. Fässern (FASS) unterschiedl. Größe in Gebr. Je nach Land u. Anbaugebiet wurden tw. auch and. Bez. benutzt, sodass sich in diesem Bereich eine fast unüberschaubare Fülle v. Fachw. ergibt, die sich außerdem noch mit den Weinmaßen (HOHLMASS) überschneiden können. Erschwerend kommt hinzu, dass tw. unterschiedl. Basiseinheiten, z.B. Ohm od. Eimer, zugrunde gelegt wurden, deren Literzahlen sich zudem noch unterscheiden konnten. Der Eimer, der i.Allg. 10l entspricht, wird z.B. in WÜRTTEMBERG mit 300l gleichgesetzt, sodass sich folg. System ergibt: halbeimerig (150l), eimerig (300l), anderthalbeimerig (450l), zweieimerig (600l). Ohm kann z.B. 150l od. 160l entsprechen: a) 1 Fuder = 960l = 6 Ohm, Halbfuder = 3 Ohm = 480l, Zweiohm = 320l, wenn als Einheit 1 Ohm = 160l zugrunde gelegt wird; b) 1 Fuder = 1.500l, wenn die Basiseinheit 1 Ohm = 150l angesetzt wird. In vielen Fällen werden v. den GWP keine od. nur ungenaue Ang. zur Literzahl gemacht, sodass das zugrunde liegende System nicht immer ermittelt werden kann. Zudem können sich die Größen im Laufe der Zeit ändern, vgl. z.B. Fuder = 960l (früher) bzw. 1.000l (heute). Da die Fassgrößen auch innerhalb eines Gebietes v. Ort zu Ort variieren können, wird im Folg. eine Zusammenstellg. nach Land, Weinbauregion, Ort (die Orte werden alph. aufgelistet) vorgenommen; Vollständigkeit ist hierbei nicht angestrebt. Die Größenangaben stammen v. den GWP u. beziehen sich auf den Anf. der 1980er J. bzw. die Zeit davor.- II. Deutschland: In DEUTSCHLAND waren lt. Müller K. 1930, 222 folg. Fassgrößen am häufigsten anzutreffen: Ahm, Ohm = 150l (Ahm, Ohm, Ohme), Viertelstück = 300l (Viertelstück), Halbstück = 600l (Halbstuck, -stück), Stückfass = 1.200l (Stückfass, Stuck, Stück), Halbfuder = 500l (Halbfuder) u. Fuder = 1.000l (Fuder). Je nach Anbaugebiet weichen aber die Ang. der GWP v. diesen Maßen ab, so konnte z.B. das Ohm auch mehr (160l) od. das Halbfuder auch weniger (nur 480l) enthalten. Vielfach wird v. den GWP darauf hingewiesen, dass das Fuder früher 960l fasste, da dies 6 Ohm entsprach, während es in neuerer Zeit 1.000l fasst. Außerdem wird auch noch die Zwischengröße Zweiohm (Zweiohmfass) angeführt, sodass sich folg. Maßrelationen ergeben: 1 Ohm = 160l, Zweiohm = 3201, Halbfuder (auch Zulast genannt) = 3 Ohm = 480l, 1 Fuder = 6 Ohm = 960l. In Ellmendingen (BADEN) war dagegen nach den Ang. der GWP 1 Fuder = 300l = 2 x 1 Ohm = 2 x 150l (Fuderfass). Es wird aber auch mit and. Basiseinheiten, z.B. mit Hekto, gerechnet: 1 Halbe Hekto = 50l (Halbe Hekto), 1 Hekto = 100l (Hekto), 1 Doppelhekto = 200l (Doppelhekto). Auch hier können je nach Ort die einz. Maße schwanken. Vor dem 2. Weltkrieg musste für die Menge, die ein Fuderfass (960l) zuviel fasste, eine Gebühr, die Übereich, bezahlt werden, z.B. für 40l bei einem Fuderfass, das 1.000l fasste. Mit Bock bez. man in Winningen (MOSEL) eine Zwischengröße (ca. 800l), größer als Zulast u. kleiner als Fuder, was aber relativ selten vorkam. Es handelte sich hierbei meist um ein umgearbeitetes Fuderfass, z.B. wenn die Gargel, Gärgel (FASS) abgebrochen war. In den 1980er J. waren die Fuderfässer, die bes. durch den Weinhandel mit Neustadt a.d. Weinstraße (PFALZ) bekannt waren, in Steingruben (NAHE) nicht mehr gebräuchl. Kleinere Fässer (Dreiunddreißigliterfass, Hunderliterfass) brauchte man vor allem in Gastwirtschaften, wenn größere Gebinde im Anbruch waren. Denn ein Stückfass konnte man nicht so lange liegen lassen, bis es geleert war, sonst hätte sich der Wein mit einer Kahmschicht (KAHM) überzogen. Daher verteilte man in Steingruben den Inh. des angebrochenen Fasses auf kleinere Fässer. In and. Weinbauorten waren zu dieser Zeit die kleineren Fässer jedoch vielfach schon außer Gebr. gekommen.- A. AHR: In Altenahr: Ohm (180l), Oxhoft (220l), Fuder (960-1.020l), Viertelstück u. Halbstück waren hier wenig gebräuchl.; in Heimersheim: Ohm, Halbfuder, Fuderfass (1.000l), Viertelstück, Halbstück, Stück bzw. Stückfass (1.200l).- B. MOSEL: In Brauneberg: Ohm (160l), Zweiohmfass (320l), Halbfuder (480l), Fuder (960l = 6 Ohm), das Viertelstück war hier nicht übl.; in Cond: Halbe Hekto (50l), Hekto (100l), Doppelhekto (200l), Ohm (160l), Zweiohm (360l, sic), Viertelfuder (250l, wenn 1 Fuder = 1.000l entsprach), Halbfuder, Fuder (960l, seit 1937 abgeschafft, 1 Fuder Wein wog 24-25 Zentner), Viertelstück, Halbstück (600l), Stück (1.200l), Zulast (ca. 600l); in Graach a.d. Mosel: Ohm (200-250l), Zulast (500l), Fuder (1.000l), als Sammelbez. für kl. Fässer gebrauchte man den Ausdr. "klään Gebünner" (Gebinde); in Hatzenport: Halbe Hekto (50l), Hekto (100l), Doppelhekto (200l), Ohm (160l), Viertelstück (300-330l), Halbstück (600-630l), Stückfass (1.200-1.250l), anderthalb Stück, Doppelstück, Halbfuder (500-550l), Fuder (1.000l); in Karden: Ohm (160l), Halbfuder (3 Ohm = 480l), Fuder (6 Ohm = 960l), später auch Hekto (100l), Stück u. Halbstück waren lt. GWP hier nicht übl., sondern nur am Rhein; in Lösnich: Ohm bzw. Ohmfass (160l), Zweiohm (320l), Zulast (1/2 Fuder), Fuderfass (1.000l, früher 960l, da 6 Ohm = 1 Fuder), Halbstück (600l), Stück bzw. Stückfass (1.200l); in Mehring: Ohmfass (240l), Fuderfass (4 Ohm); in Olewig: Ohm (100l), Halbfuder, Fuder; in Piesport: Ohmfass bzw. Ohm (160l), Doppelohm (320l), Halbfuder (480l), Fuder (960l), bei 1.000l musste eine Übereich v. 40l bezahlt werden; in Pünderich: Ohm (160l), Zweiohm (320l), Zulast (500l, früher 480l), Fuder (1.000l, früher 960l); in St. Aldegund: Hekto (100l), Ohm (180l), Oxhoft (200l), Viertelstück (250l), Halbstück (600l), Stück (1.200l), Halbfuder, Fuder bzw. Fuderfass (1.000l, früher 960l); in Thörnich: Ohmfass (160l), Halbfuder (3 Ohm), Fuder (6 Ohm = 960l); in Winningen: Viertelohm, Halbe Ohm, Ohm (160l), Doppelohm, Halbfuder od. Zulast (1/2 Fuder), Große Zulast (700l), Bock (ca. 800l, selten), Kleine Fuder (ca. 900l), Fuder (6 Ohm = 960l), einige dieser Fuderfässer waren in den 1980er J. zwar noch in Gebr., aber schon im Aussterben begriffen; in Perl (Saarland): öhmig (ahmig, ähmig, öhmig) (160l = 4x40l), achthöttig (320l = 8 x 40l, 1 Hotte = 40l), Fuderfass.- C. MITTELRHEIN: In Boppard: Ohmfass (120l), Öhmchen, Fuder (1.000l), Stückfass (1.200l); in Engehöll: Halbstückfass, Stückfass, Fuderfass (1.000l); in Leubsdorf: Achtelchen (ca. 20-30l), Hekto (100l), Ohm (150l), Pipe, gebräuchlicher war das Fachw. Pipfass (454l), halb Fuder (Halbfuder) (500l), Fuderfass (1.000l), halb Stück (Halbstuck, -stück) (600l), Stückfass (1.200l), die kl. Fässer waren aber hier in den 1980er J. schon fast ganz außer Gebr. gekommen; in Leutesdorf: Ohm (200l), Oxhoft bzw. Viertelstück (300l), Halbfuder (500l), Fuderfass bzw. Fuder (1.000l), Moselfuder; in Oberdollendorf: Halbstück (600l), Stückfass (1.200l), Doppelstück (2.500l-3.000l, es war fast immer oval, selten rund, u. wurde im Weinkeller zusammengesetzt), Fuder (1.000l); in Oberheimbach: Viertelstückfass (300l), Halbstückfass (600l), Stückfass (1.200l), Doppelstück (2.400l), Fuderfass (1.000l); in Obernhof: Achtel (25l), Achtelchen, Hundertliterfass, Ohm (180-220l), Viertelstück (300l), Halbstück (600l), Stück (1.200l).- D. RHEINGAU: In Assmannshausen: Ohm (160l), Viertelstück (300l), Halbstück (600l), Stück (1.200l), in den 1980er J. war das Halbstück das Standardfass, das Stück wurde dagegen nur selten verwendet (es war das größte Fass, das benutzt wurde, da es zum Reinigen noch aus dem Keller ins Freie transportiert werden konnte); in Lorchhausen: Ohm (160l), Viertelstück, Halbstück, Stück (oval od. rund), Doppelstück; in Wicker: Viertelstück, Halbstück, Stückfass, Oxhoft (180l).- E. NAHE: In Ebernburg: Viertelstück, Halbstück, Stückfass (1.200l), Doppelstück (2.400l), das Ohmfass, Ohm (170l), stammt lt. GWP v. den Franzosen, die es für Rotwein benutzten; in Langenlonsheim: Viertelstück, Halbstück (für den Weintransport), Stückfass, Doppelstück; in Monzingen: lägelig (50l), Hundertliterfass, Viertelstück (300l), Halbstück (600l), Stück bzw. Stückfass (1.200l), es gab keine Doppelstückfässer, da hierfür lt. GWP die Weinkeller zu klein waren; in Odernheim a. Glan: Halbstück (600l), Doppelstück (2.400l), Fuder (1.000l); in Steingruben: Ohmfass (160l), Doppelohm (320l), Viertelstück (300l), Halbstück (600l), Dreiviertelstück (900l), Stückfass (1.200l), Fuder (1.000l), Dreiunddreißigliterfass u. Hundertliterfass wurden zum Umfüllen angebrochener Stückfässer in Gastwirtschaften verwendet; in Wallhausen: Hekto (100l), Ohm (120l), Viertelstück (300l), Halbstück, Stückfass (1.200l), Doppelstück (2.400l), lt. GWP konnte man keine größeren runden Fässer herstellen. Die Fässer mussten, bevor man eine Wasserleitg. hatte, rund sein, damit man sie schwenken konnte; in Weiler b. Bingen: Ohm, Hekto, Viertelstück, Halbstück, Stück.- F. RHEINHESSEN: In Armsheim: Ohmfass (160l, aus ihm wurde z.B. der Trinkwein gezapft), Viertelstück (ca. 300l), Halbstück (600l), Stückfass, Doppelstück (2.400l), dreistückig (3.600l), vierstückig, das Fuderfass war hier unübl.; in Fürfeld: Ohmfass (180l, 200l, 220l), Viertelstückfass, Halbstückfass, Stückfass (1.200l), Anderthalbstückfass, Doppelstückfass; in Gau-Odernheim: Ohmfass (150l), Halbstückfass (600l), Dreiviertelstück (900l), Doppelstück; in Guntersblum: Viertelstück, Halbstück, Stück bzw. Stückfass (1.200l), Doppelstück; in Hechtsheim: Oxhoft (80l?), Hekto (100l), Ohm (160l), Viertelstück (300l), Halbstück (600l), Stückfass (1.200l), Doppelstück; in Heimersheim: Hektoliterfass, Ohmfass (160l), Halbstück (600l), Stückfass (1.200l), Fuderfass (1.000l); in Ingelheim a. Rhein: Hekto (100l), Viertelstück, Halbstück, Stück (1.200l), Doppelstück; in Jugenheim: Ohmfass (150l), Halbstückfass (600l, für den Weintransport), Stückfass, Doppelstück (2.400l); in Monsheim: Doppelstück (2.400l); in Nack: Ohmfass (160l), Doppelstück (2.400l); in Ockenheim: Viertelstück (300l), Halbstück (600l), Stück (1.200l), Fuder war lt. GWP vor dem 17. Jh. in Gebr.; in Schwabsburg: Stückfass (1.200l); in Westhofen: Hekto (100l), Ohmfass (160l), Viertelstück (300l), Halbstück (600l), Stückfass (1.200l), Doppelstück (2.400l); in Zornheim: Oxhoft (220-240l, frz. Fass aus dem Holz der Limousineiche), Halbstück (600l), Stück (1.200l), Doppelstück (2.400l).- G. PFALZ: In Freimersheim: Ohmfass bzw. ähmig (100l), Viertelstück (300l), Halbstück (600l), Stück (1.200l), Fuderfass bzw. Fuder (1.000l); in Gönnheim: Dreißigliterfässlein (30l), Halbstück (600l), Stück (1.200l), Fuder (1.000l); in Haardt: Transportfass (50l, 100l, 300l, 600l), Hektofass bzw. Hekto, Viertelstück, Halbstück; in Kallstadt: Versandfässelchen bzw. Fässelchen (50l, 70l, 100l, der Gastwirt holte hierin den Wein beim Winzer ab), Viertelstück (300l), Halbstück (600l), Stückfass bzw. Stück (1.200l), Doppelstück (2.400l); in Leinsweiler: Ohmfässlein, Ohmen- (100l), Fuderfass (1.000l), Stück (1.200l); in Rhodt unter Rietburg: Ohmfass (100l), Zweiohmfass, Viertelstück, Halbstuck, -stück, Stückfass, Dreifuder, Fünffuder; in Sausenheim: Viertelstück (300l), Halbstück (600l), Stück (1.200l), Doppelstück (2.400l); in Schweigen: Ohmfass (100l), Stückfass, Doppelstück, Fuderfass (1.000l).- H. HESS. BERGSTRASSE: In Bensheim: Fünfziger (50l), Hekto (100l), Ohmfass (160l, früher sehr gebräuchl.), Viertelstück (300l), Halbstück (600l), Stückfass (1.200l), Doppelstück (2.400l); in Groß-Umstadt: Ohm (160l), Viertelstück (300l), Halbstück (600l), Stückfass (1.200l), Doppelstück; in Heppenheim: Halbe Ohm (GWP unsicher), Ohm (160l), Halbstück (600l), Stück (1.200l).- I. FRANKEN: In Erlenbach a.M.: Halbstückfass (6hl), Stückfass (12hl); in Frickenhausen: Hektoliterfässlein u. Halbstück, das am meisten verwendet wurde; in Gambach: Stück bzw. Stückfass (3hl = 300l), Zweistück, Fuder; in Ipsheim: hier gab es nur Fässer mit höchstens 5-6hl Inh.: Hektoliterfass, Fünfhektoliterfass, Sechshektoliterfass; in Michelbach: Viertelstück (3 Hekto), Halbstück, Stückfass (1.200l).- J. WÜRTTEMBERG: In Fellbach: halbeimerig (150l), eimerig (300l), zweieimerig (600l), Halbstuck, -stück (Literzahl unbekannt), Fünfzigliterfässlein, Hundertliterfässlein bzw. Hundertliter, die alten Weinfässer waren alle oval, außer dem Führling, einem stabilen, runden Fass ohne Fasstürchen, das für den Weintransport verwendet wurde; in Freimersheim: Ohmfass bzw. ähmig (100l), Fuderfass (1.000l); in Ingelfingen: 1 Eimer (300l), 2 Eimer u. 3 Eimer; in Möckmühl: Eimerfass (300l, 1 Eimer = 300l); in Neckarweihingen: halbeimerig (150l), Eimer bzw. eimerig (300l), anderhalb, Anderhalbeimer bzw. anderhalbeimerig (450l), zweieimerig (600l); in Nonnenhorn: Halbstück (600l), Stückfass (1.200l), Fässlein, Fässe-, Fässer- (Literzahl unterschiedl. Größe); in Unterjesingen: Fünfzigliterfass (50l), Hundertliterfass (100l), eimerig (300l).- K. BADEN: In Auggen: Hekto (100l), Ohm (150l); in Beckstein: Halbstück, Stück bzw. Stückfass, früher hielten hier die größten Fässer 35hl; in Binzen: Führling, Leitfass (300-600l), das früher zum Transport v. Lesegut u. nur selten im Weinkeller zum Abfüllen v. Wein verwendet wurde, hierzu wurden meist ovale Fässer benutzt, da sie platzsparender sind; in Burkheim: Ohm (150l), Führling (ca. 350l), Halbstück (600l), Stück (1.200l), es gab auch Fässer v. 70l u. 100l Inh.; in Ellmendingen: Ohmfässlein, Ohmen- (150l), Fuder bzw. Fuderfass (300l = 2 x 1 Ohm = 2 x 150l), Transportfass (ca. 300l-400l, auch bis 700l, aus Kastanienholz, da es leichter als and. Fässer war), Stück bzw. Stückfass (1.200l); in Grenzach: Saum (150l, vgl. säumig), dreisäumig, Viertel; in Hemsbach: Ohmfass (150l), Halbstück (600l), Stückfass (1.200l); in Imbsheim: das größte Fass hatte ein Volumen v. 18 Ohm; in Klepsau: Ohm (150l), Eimer (300l), Halbstück (600l, im Weinkeller), Stückfass (1.200l), Doppelstück (2.400l), Ovalfass (bis 5.000l); in Malsch: Ohm bzw. Ohmfass (150l), Führling (350l), dreiöhmig (450l), Halbstück bzw. Halbstückfass (600-700l), Ganzstück, Stückfass bzw. Fuder (1.500l, also das Zehnfache v. Ohm, d.h. 10 x 150l), Hekto; in Ohlsbach: Hekto u. Hektofass (100l), Ohmfass (150l), es gab i.J. 1982 auch Fässer v. 50l od. 70l Inh., die aber keine spez. Bez. trugen; in Sulzfeld: Ohmfässlein bzw. Ohm (150l); in Unteröwisheim: Stücklein, Stücke- (22l), Fässlein, Fässe-, Fässer- (22l od. 50l), Halbstück (600l), Stück (1.200l); in Weingarten: Halbstück (600l), Stückfass (1.200l), Doppelstück (2.400l); in Weisenbach: Fünfzigliterfass, Siebzigliterfass, Achtzigliter, Hundertliter.- III. LUXEMBURG: In Grevenmacher: Halbfuder (500l), Fuderfass (1.000l); in Schwebsange/Schwebsingen: Halbstück (600l), Pipe (660l), Fuderfass (1.000l).- IV. FRANKREICH: A. LOTHRINGEN: In Contz-les-Bains/Niederkontz: Piece, Biesse (240-250l), Pipe (500l bis etw. über 600l), Fuderfass (über 1.000l); Hellering-les-Fénétrange/Helleringen: Zweiohmfass (1 Ohm = 50l), Dreiohmfass, sechsöhmig, siebenöhmig, zwölfahmig; in Inglange/Inglingen wurden Fassgrößen v. 200-650l Inh. benutzt.- B. ELSASS: In Bergheim: Ohmfässlein, Ohmen-, Ohme (50l), die Fassgröße reichte meist v. dreißigahmig bis fünfzigahmig, vereinz. auch achtzigahmig, hundertahmig, -ähmig; in Bergholtz/Bergholz: Ohmfässlein (1 Ohme = 50l), Pipe (12 Ohme = 6 Hekto); in Cernay/Senheim: Ohm bzw. Ohmfässlein (selten), da die Fässer gewöhnl. größer (2, 3 od. 10 Ohme) waren; in Cleebourg/Kleeburg: Fuderfass (10hl), Zweifuderfass, Dreifuderfass, Hektoliterfässlein, Vierhektoliterfässlein, Fünfhektoliterfass; in Dambach-la-Ville/Dambach: Pipe (10-12 Ohm), achtzigahmig, hundertahmig; in Heiligenstein: Ohme (50l), Dreißighektofass, Vierzigahmige, Sechzigahmige (3.000l), Hundertahmige (war früher das größte Fass); in Pfaffenheim: Pipe; in Sigolsheim: Fünfzigahmige, Sechzigahmige, Achtzigahmige, Hundertahmige, Pipe (6hl, für den Weintransport), Führling (6hl), Transportführling (6hl) u. Weinführling (6hl); in Wattwiller/Wattweiler: Einahmige (1 Ohme = 50l), Zehnahmige, Zwanzigahmige, Dreißigahmige; in Wangen: Zehnhektofass, Fünfundzwanzighektofass, Fünfzighektofass; in Westhalten: Fünfundzwanzigahmige, Fünfzigahmige; in Wolxheim: Ohmfässlein, Ohmen-, Fass (bis zu 80 Hekto).- V. SCHWEIZ: Die Biesse (Piece, Biesse) (600l) war in Malans (GRAUBÜNDEN) ein Transportfass für Wein. In Ligerz (BERN) bestand das Landfass früher aus "Tannenholz", fasste 1.000l u. entsprach somit dem Fuder in DEUTSCHLAND; bei Großmutter (4.000l) u. Bäsigotte, dem gr. Trinkfässlein zur Mitnahme v. Most od. Wein in den Weinberg, handelt es sich nur um lok. Bez. In Niederneunforn (THURGAU) waren die Fässer im Keller achtzehnsäumig (18 Saum) u. zweiunddreißigsäumig (32 Saum = 32 x 150l) groß. In St. German war Lagel (37,5l) gebräuchl. In Unterstammheim (ZÜRICH) existierten die Größen Saum (150l), dreisäumig u. viersäumig. In dem Stegenfässlein, einem kl. Fass v. 5l, 20l od. 30l Inh., wurde der Wein für den Eigenbedarf ausgebaut.- VI. ÖSTERREICH: A. NIEDERÖSTERREICH: In Donnerskirchen: Fünfzigeimerfass; in Mailberg: Eimer (56l), Zwieeimer, Dreieimer, Fünfeimer, Zehneimer, Fass (15 Eimer), vgl. das Weinmaß Ladung, -ing (2 Fass = 30 Eimer; das, was mit einem Pferdefuhrwerk transportiert werden kann).- B. BURGENLAND: Hatte man in Apetlon 30 od. 40 Rückentraggefäße (Butten) voll gelesen, so wusste man, dass man hiermit ein Zehnhektoliterfässlein od. ein Zwölfhektoliterfässlein füllen konnte. In Deutsch-Schützen war das Halbeneimerfässlein (25-26l) bekannt, in Mörbisch a. See das Eimerfässlein (1 Eimer = 62l). Bei dem Fuhrfass (meist 620l) handelte es sich um ein Transportfass des Weinhändlers.- C. STEIERMARK: In Kleinradl (STEIERMARK) fasste das Jausenfässlein, das z.B. bei der Arbeit in den Wiesen mitgenommen wurde, 2-5l. In Klöchberg waren Halbe (300l) u. Startin, Stertin bzw. Startinfässlein, Stertin- (600l) die gängigen Größen; Eimerfässlein u. Fünfachtelfässlein waren alte Fassgrößen, an die entspr. Literzahlen konnte sich die GWP nicht mehr erinnern. Außerdem wurde v. ihr noch Literfässlein mitgeteilt.- VII. SÜDTIROL: In Andriano/Andrian: Fünfundzwanzigliterfass, Halbhektofass, Hektofass, Transportfass (7hl; siebenhektoig), für den Weintransport im Ausland benutzte man das Siebenhektoliterfass, im Inland Fässer bis zu 3hl; in Branzolo/Branzoll: Transportfass (7hl, mit 2 Holzreifen über den Eisenreifen, damit es gerollt werden konnte), Saumlagel (25-30l, zum Transport auf einem Saumtier); in Cortaccia/Kurtatsch: Pänzelein (1,5-2hl, kl. Transportfass), Ovalfass; in Novacella/Neustift: Hektofass, Zweihektofass.- VIII. POLEN: Meist wurde in Lansitz Viertel (125l lt. GWP A bzw. 180l lt. GWP B), seltener Fünfzigliterfass u. Hundertliterfass verwendet; auf dem Land gab es keine geeichten Fässer.- IX. UNGARN: In Güns: Hektofässlein (10 Hekto, 50 Hekto usw.); in Harka/Harka(u): Zehneimerfass (1 Eimer = 65-68l), Zwölfeimerfass, Fünfzehneimerfass; in Nagybörzsöny/Deutschpilsen: Liter, Eimer bzw. eimerig (bis 5 Hekto), hektoig (100l), fünfhektoig (500l), dies war in den 1980er J. das größte Fass, früher gab es aber auch Fässer v. 700l Inh. (siebenhektoig); in Szakadt/Sagetal: eimerig (50l), hektoig (100l).- X. SLOWENIEN: In Ribnik/[Rübnig] existierten früher Fässer v. 150-1.000l Inh.; in Wretzen wurden folg. Fassgrößen benutzt: 300l, 400l, 500l, 1.000l u. 1.500l.- XI. TSCHECHIEN: In Prittlach waren Eimerfässlein (2 Eimer, 3 Eimer od. 5 Eimer; 1 Eimer = 56l) u. Fass (ab 10 Eimer) gebräuchl.- XII. RUMÄNIEN: In Apoldu de Sus/Groß-Pold: 50 Eimer (1 Eimer = 10l), 60 Eimer, 75 Eimer, 100 Eimer; in Cristian/Großau gab es Fassgrößen v. 5-80 Eimer (50-800l, 1 Eimer = 10l), im Durchschnitt benutzte man aber Fässer v. 50-60 Eimer Inh.; in Dedrad/Deutsch-Zepling: Kufken bzw. Lagelchen, Lägel- (unter 100l) bzw. Kufe II (Gefäß), Lägel u. Weinkufe (über 100l); in Gârbova/Urwegen: Lagerfässer (Kufe), die zugleich als Transportfässer (Transportkufe) verwendet wurden, fassten 500-800l, selten 1.000l od. 1.500l: Fünfzigeimerkufe, Achtzigeimerkufe; in Guttenbrunn: fünfeimerig (1 Eimer = 56l); in Klein-Schelken: Dreißigeimerkufe (30 Eimer = 300l) u. Fass (60 Eimer Inh. = 600l), dies entspricht einem Halbstück in Deutschland; in Lechnitz: Zwanzigeimerlägel (1 Eimer = 10l), Hunderteimerlägel; in Malcoci/Malkotsch: 10 Deka, 20 Deka, 30 Deka, 35 Deka bis 300 Deka; in Maniersch: Lagelchen, Lägel- (5l, 10l, 15l, 20l, es sah wie die Kufe aus, war jedoch kleiner), Kufe (ab 20l), Vierzigeimerkufe, Fünfzigeimerkufe, Hunderteimerkufe (1.000l, 1 Eimer = 10l); in Michelsberg: Lägeln (12-20 Eimer), größer ist die Kufe; in Reichesdorf: Lägeln, Dreihundertliterlägel, Vierhundertliterlägel, Kufe (sie fasste 120 Eimer, dies entspricht einem Stückfass), 400 Eimer (Vierhunderteimerkufe) od. 600 Eimer (1 Eimer = 10l; Sechshunderteimer); in Satu Mare/Sathmar: hundertlitrig (100l) bis sechshundertliterig (600l) mit folg. Zwischengrößen: 150l, 200l, 250l, 300l, 400l, 450l, 500l; in Teaca/Tekendorf: Hunderteimerlägel (1.000l, es handelt sich um ein Lagerfass), Tausendliterlägel, Fünfhundertliterlägel; in Ungurei/Gergeschdorf: Lägeln (unter 30 Eimer), Kufe (ab 30 Eimer, u. zwar 40, 50, 60, 70 Eimer).- XIII. RUSSLAND: In Ol'gino/Olgino benutzte man die Fassgrößen Hunderteimerfass u. Zweihunderteimerfass (1 Eimer = 4 Viertelflaschen 2,5l = 10l).- XIV. UKRAINE: In Kamenopolje/Steinfeld gab es Fässer v. 10l bis 100l, in Miropìl'/Friedensdorf v. 50l, 100l, 200l, 250l, 300l, 350l, 400l, 500l bis 1 Tonne (1.000kg = 1.000l).- XV. ASERBAIDSCHAN: In Georgsfeld wurde die Fassbez. Transportfass für ein Fass bis 50-60 Eimer Inh. benutzt, während die Bez. Lagerfass, Läger- für Fässer ab 100 Eimer galt. Die kleinsten Lagerfässer fassten lt. GWP 170-180 Eimer. Ein geeichtes Fass hatte z.B. 125 Dekaliter (1 Dekaliter = 10l). In Grünfeld galt die Bez. Transportfass für Fässer v. ca. 50-55 Eimer (lt. GWP A) bzw. 70 Eimer (lt. GWP B) u. die Bez. Lagerfass, Läger- für Fässer v. 100 Wedro (100 Eimer) bis 1.000 Eimer. Sie fassten aber meist 800 Eimer = 800 Dekaliter (1 Dekaliter = 10l). In Xanlar/Helenendorf waren Eineimerfass, Hunderteimerfass, Fünfhunderteimerfass, Tausendeimerfass u. Transportfass (gewöhnl. 50 Eimer) gebräuchl. Die GWP u. der Vater der GWP besaßen 3 Fässer 1.000 Eimer. Es gab auch welche, die 1.500 Eimer fassten, diese benutzten die GWP aber nicht. Später kam das Zementfass (bis 10.000 Eimer = 1.000l) auf (BEHÄLTER).- XVI. GEORGIEN: In Katharinenfeld: Tungafässlein (1l, 2l, 5l, 6l), Weinfässlein (2l, 3l od. 4l je nach Größe der Familie), Dreitschurekfässlein, Wedro (100-1.000l, meist 500l od. 600-800l); in Tiflis/Alexanderdorf wurden die Fässer nach Eimer bestimmt: 100 Eimer (10l = 1 Dekaliter), 500 Eimer, vereinz. 1.000 Eimer, sehr selten 10.000 Eimer, gewöhnl. bis 500 Eimer (5.000l).-Lit.: Beyse 1859, 8ff.; Müller K. 1930, 222f.; WKW 125/667ff.- M.B.
Fässer verschiedener Größe
Fässer verschiedener Größe


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