BEHÄLTER:
I. Allgemeines.
II. Wasserbehälter.
III. Lesegutbehälter.
IV. Gärbehälter.
V. Weinbehälter.
VI. Behälter beim Auspressen.
I. Allgemeines: Im Ggs. zu den runden od. ovalen Gefäßen (GEFÄSS) werden viereckige od. zylindrische Behälter vielfach erst in jüngerer Zeit im Weinbau verwendet, z.B. bei der LESE, bei der GÄRUNG des Mosts u. beim Ausbau des Weins im Weinkeller (KELLERWIRTSCHAFT). Schon früher hatten sie in den WEINBERG, vor allem zum Sammeln v. Regenwasser, Eingang gefunden.- II. Wasserbehälter: Als durch Amerika eingeschleppte Rebkrankheiten (REBKRANKHEIT) die wiederholte SPRITZUNG im Weinberg notwendig machten, gewannen gr. Behälter (Bassin, Auffangbassin, Sammelbassin, Wasserbassin, Grand, Trog, Zisterne) zum Auffangen v. Regenwasser, das für die Zubereitg. der Spritzmittellösg. gebraucht wurde, zunehmend an Bed. u. bedingten den Bau v. WEINBERGSHÄUSCHEN, da meist das v. Dach ablaufende Wasser aufgefangen u. gesammelt wurde. In Homorodu de Jos/Hamroth (RUMÄNIEN) stellte man 100l Spritzwasser in einer Vertiefg. im Weinberg, dem sog. Brünnlein, Brünne-, her.- III. Lesegutbehälter: Bei der LESE der Trauben od. häufiger zum TRANSPORT des Leseguts v. Weinberg nach Hause wurden schon in den 1980er J. anstelle v. Holzgefäßen, die vor der Lese aufwendig gewässert werden müssen, mod. Behälter benutzt (Küve, Harass I (Kiste), Harässlein, Kanister, Kasten, Kiste, Kistlein, Traubenkiste, Traubenkistlein, Wagenkasten, Weingarttrog, -garten-, Wimmderkiste). Sie sind vielfach aus Plastik (Plastikkiste, Plastikkistlein), seltener aus Metall (Blechkiste) gefertigt. Die kistenartigen Behälter wurden mehr u. mehr auch als Lesegefäße eingesetzt u. machten so die Rückentraggefäße überflüssig. In Contz-les-Bainz/Niederkontz (LOTHRINGEN) benutzte man Behälter aus Holz (Holzkassette), um die Trauben am Rebstock zu lesen. Die Gefäßbez. Kübel, Küblein, Kübe-, Plastikkübel u. Plastikgeltlein wurden in der SCHWEIZ auf viereckige Behälter übertr. In Tscherlach (ST. GALLEN) verwendete man bei der Lese Plastikkistlein nur, wenn die Trauben versandt wurden. In Bergholtz/Bergholz (ELSASS) wurde in den 1980er J. das Lesegut vielfach schon in Behältern aus Glasfaser (Benne) auf einem Kipper II (Fahrzeug), der v. Traktor gezogen wurde, v. Weinberg nach Hause transportiert. In Bronzolo/Branzoll (SÜDTIROL) wurden gr. Eisenbehälter ebenfalls mit dem Traktor befördert. In Gnadenburg (RUSSLAND) lud man das Lesegut in ein Bassin ab.- IV. Gärbehälter: Bei der Rotweinbereitg. lässt man den MOST mehrere Tage lang auf der MAISCHE liegen, damit die Farbstoffe aus den Beerenhäuten in ihn übergehen. Die auf ihm schwimmenden Maischebestandteile, der sog. Hut I (Bedeckung), wurden früher mind. 1x am Tag nach unten gestoßen. Die GÄRUNG der Maische bzw. des Mosts geht seit jüngerer Zeit meist in gr. Behältern (Betonfass, Betonsarg, Gärsarg, Gärtank, Glasfass, Maischetank, Sarg, Tank) vonstatten, die i.d.R. aus Edelstahl (Metalltank, Stahlfass) bestehen u. eine bessere Regulierg. des Gärvorgangs erlauben als Daubengefäße. In Heimersheim (AHR) ließ man früher gr. Mengen v. rotem Lesegut im Beton- od. Gärsarg, kleinere im Fuderfass gären. Zum Absaugen wurde oben ein Schlauch eingeführt. Die Bez. Sarg war nur für den Gärbehälter, jedoch nicht für den Weinbehälter (Weintank) übl.- V. Weinbehälter: Zum Aufnahmezeitpunkt in den 1980er J. waren vielfach schon gr. Weinbehälter (Tank, Weintank, Tine, Tina, Siterne, Zisterne) aus Beton (Betonfass, Betontank, Betonzisterne) bzw. Zement (Zementfass, Ziment- (1.000l; innen verglast), Zementtank (mit Glaskacheln ausgekleidet)), aus Metall (Metallbehälter, Metalltank, Metalltanklein, Metalltine), bes. aus (Edel)stahl (Edelstahltank, Inoxtank, Stahl, Stahlfass, Stahltank, V2A, V2A-Stahl) od. Aluminium (Aluminiumfass, Aluminiumsiebener), aber auch aus Kunststoff (Kunststofffass, Kunststofftank, Plastik, Plastikbehälter, Plastikfass, Plastiks-, Plastikfässelein, Plastiktank, Plastikwännlein) u. Glasfaser (Fiber, Fiber de verre, Glasfiber, Glasfibertank) gebräuchl. Der Steintank war innen verglast. Nur vereinz. wurde v. den GWP der Holztank genannt.- VI. Behälter beim Auspressen: Früher wurde mancherorts bei der KELTERUNG das auszupressende Lesegut in einen Sack gegeben, ähnl. auch beim Auspressen v. Hefe nach dem ABSTICH (Drusensack, Drusensäckelchen, Gelegersäcklein, Hefesack, Presssack, Säckelchen, Sackfilter, Trubsack).- Lit.: Jakob 1998, Kap. 9.1; Junker-Eger u.a. 2007, 21; Steidl 2001; Troost 1953, 323ff.- M.B.
Maischegärbehälter über der Presse im Kelterhaus
Maischegärbehälter über der Presse im Kelterhaus


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