BLATT: Das Blatt der REBE ist ein wichtiges ampelographisches Merkmal (REBSORTE). Blätter and. Pflanzen spielten in früherer Zeit vor allem beim GERTEN, bei der LAUBARBEIT (Schilf, Mais- bzw. Maiskolbenblätter: Kukuruzblatt, Kukuruzblättlein, Kukuruzliesch) u. bei der FASSBEHANDLUNG (z.B. Pfirsich- od. Eichenlaub) eine Rolle. Das Rebblatt besteht aus dem Mittellappen, den Seitenlappen u. dem Stiel (Blattstiel, Stängel, Stingel, Stiel). Es wird v. den GWP als Blacke, Blatt, Blättchen, Blätter-, Blättlein, Blätter-, Läppitze, Laub, Laubblatt, Rebblatt, Reben-, Rebblättlein, Reben-, Rebenläppitze, Reblaub, Reben-, Traubenblatt, Träubleinblatt, Weinbeerblatt, -beeren-, Weinbeerblättlein, Weinblatt, Weinblättlein, Weingartblatt, -garts-, Weingartlaub, -garten-, -garts-, Weinlaub, vereinz. auch als Blattwerklein bez. Für das Laub (Blattwerk der Rebe), d.h. die Gesamtheit der Blätter, werden v. den GWP z.B. folg. Fachw. genannt: Belaubung, Blattlaub, Blattmasse, Blattwerk, Blätter-, Dach, Grüne, Grünholz, Laub, Laubach, Laubich, Laubicht, Läublein, Läube-, Laubmauer, Laubwand, Laubwerk, Pergellaub, Reblaub, Reben-, Traubenlaub, Wald, Weinbeerlaub, Weinbeerlaubich, Weingartlaub, -garten-, -garts-, Weinlaub, Werk. Vielfach wird aber nur die Pluralform der am Ort gültigen Bez. für das 'Blatt' verwendet, da ein entspr. Fachw. fehlt. Ähnl. gilt auch für die Antworten zum 'Wurzelwerk der Rebe' (WURZEL). Zur Unterscheidg. der Sorten werden u.a. die Blattform (keil-, herz-, kreis-, nierenförmig, fünfeckig), die Oberfläche (glatt, rau, blasig, gewellt, eingerollt, nach außen umgerollt), die Behaarung (kahl, borstig, wollig), die Lappung (ungeteilt, drei-, fünf-, siebenlappig), der Einschnitt der Seitenbuchten (sehr tief, tief, mitteltief, mäßig, flach), die Stielbuchtform (u-förmig, v-förmig, lyrenförmig), die Stielbuchtöffnung (weit offen, offen, geschlossen, überlappt, weit überlappt), der Blattrand (gesägt, gezähnt) u. der Blattstiel (Länge, Färbg., Querschnitt, Rinnenbildg.) herangezogen. Für die Beschreibg. sind nur die sortentypischen Blätter im mittleren Drittel des Triebs (HOLZ/TRIEB) aussagekräftig. Das Blatt-Frucht-Verhältnis hat einen entscheidenden Einfl. auf die Qualität der TRAUBE. Auch um Krankheiten (REBKRANKHEIT) vorzubeugen, wird auf die Lockerheit der sog. Laubwand geachtet u. manchmal zur Reifezeit der Bereich um die Traube (Korb, Laubzone, Traubenzone) gänzl. v. den Blättern befreit.-Lit.: AIS 1309; Ambrosi H. u.a. 2011, 12; Babo/Mach 1923, 1/1, 281ff., Abb.; Besse 2004, 26f.; Currle u.a. 1983; Vogt/Schruft 2000, 43f.; WKW 12/44ff.- M.B. |
Blatt der Sorte Muscat Ottonel Blatt der Rebe, von der Rückseite gesehen Laubwand mit entblätterter Traubenzone entblätterte Traubenzone Blatt des Rebstocks |