kammerten sw.: a. Reben mit Weide in der (Draht)kammertanlage befestigen, Pfalz 07.-  b. Fruchtrute(n) biegen u. befestigen, Pfalz 04, Pfalz 11.-  c. fertig gebogen u. gebunden (v. Weinberg bzw. der Gesamtheit der Fruchtruten), Pfalz 04, Pfalz 11. Hist. Bel.: 1625 ermelten Burggarten kammerden (PfälzWB 4, 39), 1671 zu cammerten 9 Batzen (PfälzWB), 1833 (Or.) Das Ordnen der Beholzung und Anbinden mit Weiden heißt hier Kammerten (Bronner 1833, 127 Anm.). Etym.: zu Kammert.- In Freimersheim (PFALZ) wurde k. früher für das 'Anbinden der Rebe in der Kammertanlage' (ARBEIT) verwendet; das 'Befestigen der Fruchtruten' wurde dagegen als biegen bez. Zum Aufnahmezeitpunkt wurden diese beiden Arbeitsgänge mit Bezug auf den DRAHTRAHMEN unter dem Fachw. anbinden zusammengefasst. In Deidesheim, wo der Bogenschnitt (REBSCHNITT) übl. ist, wird mit k. sowohl das 'Umbiegen' als auch das 'Befestigen der Fruchtrute' bez. Der Terminus k. wurde auch in and. Orten auf den mod. Drahtrahmen übertr.- vgl. kammern. Lit.: Bassermann-J. 1975, 1, 254; Besse 2004a, 44; Besse 2009, 37; Bronner 1833, 102. 127; Kleiber 1980, 15. 16. 17; Kleiber 2004a, 80. 112; Kleiber u.a. 1993, 272; PfälzWB 4, 39; Puhl 2009, 66. 76; Scharff 1995, 117. 118. 206; Sebastian 1910, 27; Steffens 2006b, 179; Wilde [1923], 200; WKW 48/225. 63/310.

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