Schemel m.: 1.a. Teil des Lesewagens Bad. 09, Bas. 02, Aarg. 03.- b. vorderer Teil des Lesewagens Ukr. 18.- 2. Abstufung des Weinbergs Els. 03.- 3.a. Einheit von 3-4 Zeilen im Weinberg Pfalz 05, Pfalz 07.- b. Einheit von 3 Zeilen in der Kammertanlage, Pfalz 05.- c. Einheit von 3 Zeilen in der Offenen Kammerterziehung Bad. 05. Formen: Sg.: Pfalz 05, Pfalz 07, Els. 03, Ukr. 18, Bad. 05, Aarg. 03.- Pl.: Pfalz 07, Els. 03, Bas. 02, Bad. 09. Hist. Bel.: 1337 Fünf schemel mit reben (ElsSchm.), 1781 wenn das Land nicht breit genug ist, so nehme man lieber 9 Schuh zum Ausstich und mache einen 3 zeiligen Schaemel, als daß man einen 4 zeiligen zu eng machet (Breuchel 1781, 14). Etym.: mhd. schamel, schemel, ahd. scamel 'Schemel, Gestell, niedrige Bank', scamil 'Schemel', entl. aus lat. scamellum 'Schemel', dies Dim. zu lat. scamnum 'Bank'.- Zu 1.: Abb.: Goß 1981a, 25; Schülin 1976, 138, Abb. 8 (bzgl. Leiterwagen, Leiteren-) u. Abb. 18; Thomas E. 1997, 53, Nr. 22.- Zu 3.: In Freimersheim (PFALZ) war früher eine 'Einheit von bis zu 3 Zeilen' = 1 S. War der Weinberg breiter als 4 Zeilen, dann waren es 2 Sch. An and. Stelle erläutern die GWP jedoch, dass 1 S. i.Allg. 4 Zeilen umfasste, aber auch nur 3 Zeilen umfassen konnte, je nach der Breite des Weinbergs. Außerdem gab es noch die Gänge (Gang), deren Boden bearb. wurde (graben, rühren). Diese gab es i.J. 1982 nicht mehr. Aus der Aufn. wird nicht ganz deutl., ob sich diese Ang. auf die Holzkammertanlage od. die spätere Drahtkammertanlage od. evtl. auf beide Erziehungsarten beziehen. Auch in Schriesheim (BADEN) waren früher 3 Zeilen = 1 S., auf diesen folgte ein Graspfad, dann wieder ein S. (= 3 Zeilen).- Abb. (bzgl. KAMMERT): Bronner 1833, Taf. 4, Fig. 28; Honold 1941, 105, Abb. 23: „'der Wingert macht en Schemel' oder 'schemelt', wenn die eine oder andere Längsseite des Wingerts nicht gerade verläuft, sondern einen Winkel bildet, der meistens durch Zukauf eines anliegenden Wingerts entsteht."; Kleiber 1998b, 1087, Abb. 117/3; Scharff 1995, 159f., Abb. 59f.- Kart.: Scharff 1995, 209, Abb. 74; WKW.- s.a. Ringschemel (Bronner 1833, 70). Wortb.: Dreh-. Lit.: AhdAsGl. 8, 277. 8, 279; Alanne 1950, 81; Alanne 1957a, 31; Alanne 1963, 25; BadWB 4, 532; Balkenholl 1929, 76; Barth Mé. 1958, 1, 59; Bassermann-J. 1975, 74. 910. 916; BayWB 2, 418; Besse 2005b, 150; DWB 14, 2533; ElsSchm. 299; ElsWB 2, 414; FEW 11, 274. 11, 275; Georges 1913/18, 2, 2516; Goß 1981a, 25; Graeber 1969, 253; Halfer/Seebach 1991, 267; Himly 1983, 191; HNassWB 3, 128; Höfflin 1983a, 280; Honold 1941, 104; Hübner 1984, 101; Kleiber 1980, 16; Kleiber 1998b, 1086; Kluge 2002, 798; Lenert 1905, 15; Lexer 2, 650; LothrWB 438, 144; Müller K. 1930, 209. 404. 737. 744; Müller K. 1953, 15; Müller O. 1977, 290; Müller/Frings 1968, 453; PfälzWB 5, 925; Raab [nach 1953], 41; REW 7647; RheinWB 7, 895; Scharff 1995, 158. 159; Schlimmgen-Ehmke 1988, 25; Schumann 1998, 117; SchwäbWB 5, 772. 6, 2937; SchweizWB 8, 767; Sebastian 1910, 26; ShessWB 5, 244; Steffens 2006b, 304; Thomas E. 1997, 51; ThWB 5, 532; TirId. 589; TirWB 511; UfrankWB 141; VorarlWB 2, 898; Wilde [1923], 199; WKW 31/132. 48/226. |