Die Materialgrundlage des Wörterbuch der deutschen Winzersprache (WDW) wurde Anfang der 1980er Jahre in direkter Methode durch standardisierte Fragebogenerhebungen (Questionnaires) mit Speicherung der Interviews auf Tonband oder Kassette geschaffen (bimedial in Schrift und Ton). Aus der Erhebung zum Wortatlas der kontinentalgermanischen Winzerterminologie (WKW) stehen dem WDW zur Verfügung:
Die Tonbandmitschnitte der Gewährsleute (Winzer der älteren Generation) wurden in der Arbeitsstelle digitalisiert und auf CD gesichert. Während der Abhörphase wurden 300 ausgewählte Sprachaufnahmen am Computer abgehört und nach einem einheitlichen System (IPA) phonetisch transkribiert und in eine relationale SQL-Datenbank eingegeben. Im Anschluss an die Abhör- und Transkriptionsphase wurde mit der Redaktion des Wörterbuchmanuskripts begonnen.
Die Antworten auf die knapp 400 Fragen des standardisierten Fragebogens decken nahezu alle Bereiche des Weinbaus ab. Sie reichen von der Rebe, über den Weinberg und die Weinbergsarbeiten, über die Weinlese und Mostbereitung bis hin zum Ausbau des Weins im Keller und zum Weingenuss und Winzerbrauchtum.
WKW-Fragebogen Die Sprachaufnahmen für den WKW wurden nach einem standardisierten Fragebogen zum überwiegenden Teil in den Jahren 1981-1985 durchgeführt, der das gesamte Spektrum des traditionellen Weinbaus und der Weinbereitung erfassen sollte. Die praktizierte Erhebungsmethode war grundsätzlich direkt (Mitschnitt auf Tonband mit gleichzeitiger phonetischer Transkription der Antworten) und wurde von verschiedenen Exploratoren/-innen nach unterschiedlichen Transkriptionssystemen vorgenommen. In der Regel war der Explorationsort mit dem Arbeits- und Wohnort des Informanten identisch. Diese im Westen durchgehend anzutreffende ideale Aufnahmekonstellation war auch bei den Direktaufnahmen in der damaligen DDR, in Ungarn und Rumänien vorhanden. Sie war jedoch nicht bei den Aufnahmen möglich, welche die Ortspunkte in Polen, der ehemaligen Tschechoslowakei, dem ehemaligen Jugoslawien und der ehemaligen Sowjetunion betrafen. Hier mussten die Informanten an ihrem heutigen Wohnsitz im Westen aufgesucht und befragt werden. Teil I:
Teil II:
Der Umfang des Fragebogens wurde so bemessen, dass eine Befragung im Rahmen eines Tages durchgeführt werden konnte.
Auszug aus der Aufnahme Nr. 111 Kallstadt (Pfalz) : Frage Nr. 273 bis Frage Nr. 286 Auszüge aus verschiedenen Fragebögen zu der Frage 116: "Das Einrammen des Pfahls in den Boden" Verwendung unterschiedlicher Transkriptionssysteme
Aufnahmen Die Aufnahmen selbst, die nicht in allen
Fällen bimedial angelegt sind, lassen sich drei unterschiedlichen Kategorien zuordnen:
LiteraturhinweisKleiber, Wolfgang (Hg.): Der Wortatlas der kontinentalgermanischen Winzerterminologie (WKW). 6 Lieferungen und Einleitung. Tübingen 1990-1966.
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© Besse ( 20.02.2010)