Completer m.: Rebsorte mit kl. grünl. Beeren, die rötl. Flecken aufweisen, Graub. 02. Hist. Bel.: 1321 Vinea vini completorii, sita in Malans (SchweizWB). Etym.: Abl. v. mhd. cómplt, complte, mndd. complete f. 'letzte kanonische Hore des Tages', dies aus mlat. completa, zu lat. completus 'vollständig; vollkommen'.- Es handelt sich um eine alte weiße REBSORTE aus GRAUBÜNDEN, die als Malanstraube in den Sortimenten (z.B. BAZIRZ Geilweilerhof, Pfalz) geführt wird. Rohner-Egli gibt „Malanser" als Syn. an. Wein aus dieser Sorte, dessen Anbau auf Graubünden beschränkt ist, soll früher v. den Domherren in Chur in der Fastenzeit nach dem abendl. Gebet (completorium) getrunken worden sein (SchweizWB: „Die Abl.-End. -er, als ob ein Ortsname zu Grunde läge"). Die GWP aus Malans gibt an, dass es sich um die älteste Sorte am Ort handele, u. vermutet, dass sie aus Sizilien eingeführt worden sei. Im J. 1981 wurde diese Sorte, deren Trauben sehr lange am Rebstock hängen bleiben müssen, am Aufnahmeort nur noch in kl. Mengen angebaut; der Wein sei nicht im Weinhandel erhältl. Ambrosi stellt den Sortennamen „Lafnätscha" (Lafnetscha) hierher.- s.a. Completerhalde (Eggenberger 1977, 55).- vgl. Completrebe. Lit.: Aeberhard 2005, 228; Ambrosi H. u.a. 2011, 264; Besse 2007, 7; BrockhWein 2005, 121; Eggenberger 1977, 55; Eggenberger u.a. 1983, 74; FEW 2/2, 983; GrFremdWB 2007, 738; Hornickel 1980, 16; Kohler 1869, 15; Lexer 1, 1671; MlatGloss. (2. Aufl.), 73; MnddSchiLü. 2, 522; Nicollier 1977a, 45; REW 2101; Robinson 2003, 165; Rohner-Egli 1976, 107; Schoonmaker 1967, 240; Schumann 1998, 64. 122; SchweizWB 3, 305; Stefl 1914, 109; Steurer 1995, 136; Tischelmayer 2001, 96; Weber W. 1949, 44.
Malanstraube
Malanstraube


Tonbsp.: Completer (Malans, Graubünden, Schweiz)


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