räß Adj.: 1.a. gärend (v. Most) Georg. 01.- b. streng schmeckend (v. nicht mehr süßen u. noch nicht fertig vergorenen Most), Georg. 02.- c. scharf (v. Most im Endstadium der Gärg.) Württ. 17.- d. Eigenschaft des zu 80-90% vergorenen Mosts Württ. 13.- e. den Geschmack des Mosts bezeichnend, der vor dem Auspressen lange auf der Maische gegoren hat Georg. 02.- 2.a. Eigenschaft des tw. vergorenen Mosts, der aus der Presse rinnt Georg. 02.- b. den Geschmack des zuletzt mit hohem Druck gepressten Mosts bezeichnend, Ukr. 21.- c. geschmackl. Eigenschaft des Mosts gegen Ende der Gärung Sathm. 03. Formen: Württ. 13 Württ. 17 Sathm. 03 Georg. 01 Georg. 02. Etym.: mhd. raeze, (md.) rze 'scharf von Geschmack, herb, ätzend', ahd. rzi, weitere Herk. unklar.- In Kluge u. Lexer wird Verw. mit lat. radere, rsum 'schaben, kratzen' (REW 6987; FEW 10, 14) od. lat. rdere, rsum 'nagen' (REW 7358) für denkbar gehalten; wegen des Umlts. ist aber ein i-haltiges Etym., vgl. *rdicre 'dass.' (REW 7358; FEW 10, 443) vorauszusetzen, falls überhaupt Entl. vorliegt.- s.a. rasch Adj. 'säuerl.' (Spang 1930, 1); zapfräß Adj. (BayWB 2, 138; DWB 31, 274 mit Lit.; SchwäbWB 6, 1049. 3455; SchweizWB 6, 1279; VorarlWB 2, 1682); mhd. raeze f. 'Schärfe, Heftigkeit, Wildheit' (Lexer 2, 355). Lit.: AhdAsGl. 7, 339; BadWB 4, 193; BairZ. 2005, 277; BasMda. 237; BayWB 2, 137; Besse 2009, 24; DWB 14, 154. 14, 155; ElsSchm. 275; ElsWB 2, 284; Hoeniger 1964, 118; KärntWB 204; Kluge 2002, 744; Lexer 2, 354; LexerN 345, 2007a, 120; SchweizWB 6, 1269; SteirWs. 492; TirId. 535; TirWB 472; Wanner H. 1963, 139; WKW 105/588. |