Wein-dieb m.: von oben durch den „Spund" eingeführtes Gerät mit Gummi zur Entnahme einer Probe aus dem Fass, Bern 01. Hist. Bel.: 1500-1600 w. (DWB), 1651 Wynd. (SchweizWB 12, 112f.).- Es handelt sich um einen 'am Spund angesetzten Stechheber' (Friedli). Wird lt. Ricek-Gerolding [1897], 101 W. genannt, „weil er geräuschlos den Wein aus dem Fasse" hebe.- s.a. kleine Weindieb m. 'kl. Werkzeug, bestehend aus einem in der Mitte weiten Röhrchen, womit man aus einem Weinfass so viel, als es für ein Gläschen erkleckl. ist, herauszapfen kann' bzw. große Weindieb m. 'gebogene od. gekrümmte Röhre mit 2 ungleich langen Schenkeln zur Ausleerung eines Fasses' (DWB 2, 1987; Stalder 1994, 137; SchweizWB 12, 109); Dieb m. 'Heber, Stechheber' (ib.); Weinschelm, a. 1825 (Friedli); frz. larron m., mfrz. larron 'Gerät („siphon"), um den Wein herauszuziehen (eigtl. Dieb)' (FEW 5, 201a u. 202b: „Viele geräte, die flüssigkeiten u. a. abfliessen lassen oder infolge eines defektes absorbieren .. werden larron genannt"; DWB 28, 876). Außerdem ist für Weindiebe Pl. auch die winzerspr. Bed. 'Eisheilige' bekannt (Christoffel; Grünn). Redensarten/Winzerregeln: Pankraz, Servaz u. Bonfaz sind 3 echte Weindiebe (SchweizWeinatl. 1982, 228). Lit.: Christoffel 1975, 58; DWB 28, 876; Friedli 1922, 430; FrzDtWB 1985, 541; Gossen 1951/52, 327; Grünn 1952, 220; PetRobN 2009, 1432; SchwäbWB 6, 611; SchweizWB 12, 112; Stalder 1994, 137; WKW 120/646. |