Urban(us)/-i m.: 1.a. Patron der Bauern- u. Rebleutezunft, Bad. 21.-  b. Weinheiliger Ahr 01, MoSaRu. 07, Rheing. 03, Rheing. 05, Frank. 02, Württ. 02, Württ. 09, Bad. 01, Bad. 02, Bad. 34, Els. 04, Els. 14, STir. 02, STir. 03, STir. 07, STir. 08, STir. 10, STir. 12, STir. 13, NÖ 04, NÖ 05, NÖ 14, NÖ 16, NÖ 19, Steir. 06, Steir. 08, Mecse. 02, Wojwo. 07, Sathm. 03, Sathm. 04, Mittrh. 07, Nahe 05, Rheinh. 11, Pfalz 08, Pfalz 13, HessBg. 03, Frank. 07, Bad. 16, Schweigen (Bad. 18), Bad. 19, Bad. 21, Bad. 34, Steir. 01, Els. 12, UngSathm. 01.-  c. Weinheiliger, der angerufen wird, sobald das 1. Rückentraggefäß voll Maische in den „Stander" entleert wird STir. 03.-  d. Weinheiliger, in einem Spruch, der beim Entleeren des 1. Rückentraggefäßes ausgerufen wird, STir. 03, STir. 13.-  e. Weinheiliger, an dessen Statue in einer Kapelle eine scherzh. Frage gerichtet wird, um die Kinder zu verulken, Wojwo. 07.-  f. in der Kirche befindl. Statue eines mit einer Traube dargestellten Heiligen, der aber am Ort nicht als Weinheiliger verehrt wird Bad. 23.-  2.a. Kalendertag eines Weinheiligen Els. 12.-  b. Heiligentag, nach dem die Unkrautbeseitigung im Weinberg beginnt, Sachs. 01.-  c. Heiligentag, an dem die vorgetriebenen Blindreben ausgepflanzt werden STir. 03.-  d. Heiligentag (25. Mai lt. GWP), an dem zum letzten Mal im Frühj. mit Frost zu rechnen ist Szek. 01.-  e. Tag eines „Weinpatrons" (25. Mai lt. GWP), an dem eine Wallfahrt zu der „Urbanikapelle" stattfindet Szek. 07.-  f. Heiligentag (25. Apr. lt. GWP), an den eine Winzerregel geknüpft ist Frank. 03.-  g. Kalendertag eines Heiligen, in Winzerregel, Frank. 13, Aarg. 01, Aarg. 01, Steir. 06, Steir. 06, Tschech. 09.-  h. Heiligentag, in Winzerregel zur Rebblüte, NÖ 08.-  i. Heiligentag (25. Apr. lt. GWP), in Winzerregel zur Rebblüte, Frank. 03.-  j. Heiligentag (25. Mai lt. GWP), in Winzerregel zur Rebblüte, Steir. 06.-  k. Heiligentag (24. Mai lt. GWP), in Winzerregel bzgl. Regen u. Gewitter, NÖ 12.-  3. früher am Ort angebaute Rotweinrebsorte Heilbronn (Württ. 07). Formen: Sg.: Württ. 07 Bad. 02, Rheing. 05 NÖ 14, Frank. 02, NÖ 16, NÖ 04, STir. 03, Rheing. 03 Bad. 01, Bad. 23 Bad. 34 STir. 02 STir. 03 STir. 08 STir. 10 STir. 12, Wojwo. 07, STir. 03 STir. 07, Ahr 01, Frank. 03, Steir. 08, Württ. 09, Württ. 02, Szek. 07, NÖ 19, Steir. 06, NÖ 05, STir. 13, STir. 03, MoSaRu. 07 Szek. 01 Mecse. 02 Sathm. 03 Sathm. 04, Els. 14, Els. 12, Els. 04. Hist. Bel.: 1430 Urban (Pfleger 1937, 227).- Zu 1.: Seit Mi. des 13. Jhs. „der meistverehrte Patron der deutschen Winzer" (Kunze 1972, 12).- Abb.: Amonn [1973], 36; Anex u.a. 1979, 140; Hörandner 1990, 275; Koch H.-J. 1976, 6. 103. 250; Kutter 1980, 71; Max 1981, 79; Schreiber 1980, 426. 428. 430. 435 (St. Urban); Witte H. 1980c, 69.- s.a. Urbanusstatue (Löwe-Kumpf 1979, 243, Abb. 5).- Zu 2.: Es handelt sich wohl um Urbani pp. (ep.), 25. Mai (s. Lit.); sein Festtag erscheint lt. Leskoschek seit dem 15. Jh. in steir. Missalien. Zu weiteren Winzerregeln bzgl. Urbani s. Lühmann 1968, 70f.; Thomas A. 1936/81, 32.- Zu 3.: Lt. Ambrosi H. u.a. evtl. eine alte aus SÜDTIROL stammende Kelter- u. Tafeltraube, die in geringem Anbau in WÜRTTEMBERG zu finden ist (Blauer Urban, Roter Urban, Schwarzer Urban), vgl. Schreiber 1980, 431.- Abb.: Ambrosi; Becker T. 1979, 156; Borst 1990, 191; Gräter C. 1978, 55; Huyn 1969, 41; Jung H. 1964, 40ff., Abb. 50ff.; Kleindienst 1989, Anh., Abb. 111; Kofler 1984, 95. 107. 167. 174. 202; Manz 2001, 91. 122. 211; Metzger O. 1998, 28.- s.a. Urbaner f. 'Vitis vinifera' (DWB 24, 2374); Urbanitraube 'Rebsorte' (Hlubek 1841, 65); Sankt Urbansplage (Pfleger 1937, 233). Redensarten/Winzerregeln: a. 1574 Gibt uf Urban die Sonn iren Schyn,/ so wirt desselben Jahrs vil Wyn [..] (SchweizWeinatl. 1982, 227). Bis auf Urbani sollte man ein Gewand mit tragen, bis dass sich der Haustiel (durch)biegt ('viele Kleider mit in den Weinberg nehmen'), weil hinter jedem Stein steckt ein anderes „Wetter" ('Gewitter') (NÖ 12). Da haben wir immer gesagt zu den Kindern: „Wenn du (he)reinrufst „Urbani, was machst du?", dann sagt er nichts." (Wojwo. 07). „Der Urban hot uns den gonz'n Wei' ausg'soffa!" (Max 1981, 80). Jetzt, am 25. Mai, steigt der Urban vom Ofen runter, d.h. jetzt wird die Natur frostfrei, die Rebblüte ist nicht mehr gefährdet (ib. 79). (St.) Urban bringt keinen Frost mehr her, der dem Weinstock schädl. wär' (ib. 78; Tschech. 09; Lühmann 1968, 69; Max 1981, 78). Urban, (geh') ausher!, damit das Fass schneller voll werden soll (STir. 03, STir. 13). Urbani, Hauer „außi" ('hinaus'), Binder „aini" ('hinein'), d.h. die Pers., die den Boden bearbeiten, sollen den Weinberg verlassen u. die Pers., welche die Reben binden, sollen hineingehen (Steir. 06). Urbani, nur Sonnenschein, bringt viel Wein (Steir. 06). Urbani, Sonnenschein, bringt viel u. guten Wein (Steir. 06). Ist Urbani voller Sonnenschein, gibt es viel u. guten Wein (Bauer M. 1954, 183). Urbans (25. Mai) Sonnenschein,/ bringt uns guten Wein (Bernhard 1984, 89). Hat St. Urban (25. Mai) Sonnenschein,/ bringt er viel u. guten Wein,/ hat er Regenschauer,/ wird er sauer (Cramer-Klett 1990, 62). „Het Sankt Urwe Sunneschin, gits im Herbst e guete Win" (Pfleger 1937, 224f.). Wenn's an „Urb" schönes Wetter ist, läuft er in die Reben umhin/umher u. hängt Träubel an die Reben anhin/anher (Aarg. 01). Wenn's an „Urb" schön(es) Wetter ist, läuft er mit einem Korb in die Reben umhin/umher u. hängt Träubel anhin/anher (Aarg. 01). Wenn die Rebe an Urbani noch blind (ist), soll sich freuen Mann, Weib u. Kind (Frank. 03). „Wann's" ('wenn es') zu Urbani regnet, haut's die „Weiber" ('Weinbeeren') mit der Sense „abhin" ('ab') (NÖ 08). Wie die Hefe auf Urbani .. (Frank. 13). Heiliger Urban, schenk uns Trost, gib uns heuer viel u. guten Most (Leskoschek 1952, 117). (Ist) St. Urban hell u. rein,/ segnet (er) die Fässer ein (Bohn [u.a.] 1936, 47; Schreiber 1980, 432). St. Urban (25. Mai) hell u. rein,/ gibt('s) viel Korn u. Wein (Cramer-Klett 1990, 75; Michels 2011, 165). Orben (25. Mai) ist der Wein weder gerathen noch verdorben (Thränhart 1845, 147). Sankt Blas' (3. Febr.) u. Urban (25. Mai) ohne Regen,/ folgt ein guter Weinsegen (Bernhard 1984, 77). Pankraz (12. Mai) u. Urban(i) (25. Mai) ohne Regen, folgt ein gr. Weinsegen (Bauer M. 1954, 173; Leskoschek 1952, 120). St. Urban hell u. klar,/ deutet auf ein gutes Jahr (Bohn [u.a.] 1936, 47). St. Urban nass, bringt nichts ins Fass (Schreiber 1980, 432). Urban nass - scheißt ins Fass (Christoffel 1975, 88). Um Urbani schön u. klar, gibt viel Wein in diesem Jahr (Leskoschek 1952, 114) „Wenn's a St. Urban (25. Mai) schön isch, so git's fill Wi" (BasMda.). Vrbani vnd Pancratii schoen/ Sein zeichn des gueten Wein ohn hoen (a. 1581, Lühmann 1968, 70; Thomas A. 1936/81, 32). Das Wetter, das Urbanus hat,/ Auch in der Lese findet statt (Lühmann 1968, 68). Lit.: Adrian 1945, 11; ADV NF 9. 10; Ambrosi H. 1996/98, 346; Ambrosi H. u.a. 2011, 240; Amonn [1973], 26; Arnberger 2007, 447; Barth Mé. 1958, 1, 200; BasMda. 301; Bassermann-J. 1975, 1047. 2, 1047; Bohn [u.a.] 1936, 47; Christoffel 1975, 88; DWB 24, 2373. 24, 2374; Eder 1909b, 183; ElsWB 1, 64; Gehl 2003, 1005; GottschWB 2, 424; Grotefend 1991, 104; Grünn 1952, 300. 314; Hambuch 1981, 133; Harth 1991, 189; HdA 9, 304; Hoeniger 1964, 130. 136; Honold 1941, 150; Kleindienst 1983a, 11; Koch H.-J. 1976, 102; Kreutz 1983, 77; Kunze 1972, 12. 14; Kutter 1980, 69; LadParth. 1930, 75; Ladurner 1924, 319; Leskoschek 1952, 113; Leskoschek 1961, 57; Löwe-Kumpf 1979, 175; Lühmann 1968, 1. 67; Malberg 2003, 17. 29. 93; Manz 2001, 90; Max 1981, 78; Moser M. 2006, 58. 157; Müller K. 1930, 754. 863; Oswald/Beitl 1974, 847; PfälzWB 6, 960; Pfleger 1937, 224; Plöckinger 1940, 22; RheinWB 9, 74; Schatz 1930, 114; Scheu 1950, 234. 278; SchlesWB 3, 1446; Schönfeldt 1980, 173; Schreiber 1958, 218. 224; Schreiber 1980, 423; Sebestyén 1978, 245. 262; ShessWB 6, 155; Sipos 1979, 143; Spang 1930, 1; Staab [1973], 13; Staffler 1930, 15; SteirWB 236; Thiel 1963, 177; Thomas A. 1936, 31; TirWB 678; WBÖ 4, 440; Weingärtner 1996, 122. 250; Wimmer 1966, 501. 558; Zitzen [1953], 20.
Urban Rot
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