Herr m.: 1.a. Winzer, der einen Arbeiter eingestellt hat, Steir. 06.- b. (Dienst)herr, in Winzerregel zur Rebblüte, Mittrh. 03.- 2.a. Weinbergsbesitzer, Aserb. 01.- b. Besitzer, im bildl. Ausdr. für den verwahrlosten Weinberg, Nahe 06, Pfalz 07, Frank. 02, Burgl. 09.- c. Besitzer der fahrbaren Presse, Georg. 02.- 3.a. Wein mit bes. gutem Geschmack, Rheing. 04.- b. sehr alter Wein, NÖ 12. Etym.: mhd. hrre, herre, ahd. hriro, hrro, hrro 'Herr, Ältester, Vornehmer'.- s.a. Herbstherr (Hilpert 1957, 8); Stockherr (BadWB 1, 508 s.v. Torkelherr); Torkelherr (ib.). Wortb.: Wein-. Redensarten/Winzerregeln: Der hat keinen Herrn nicht (Burgl. 09). Hat einen schlechten Herrn (Frank. 02). Man meint, der hätte keinen Herrn (Pfalz 07). Morgens für die Herren u. nachmittags für die Knechte (Mittrh. 03). „De Weingarte braucht e Knecht, ke H(err)" (PfälzWB 3, 867f.). Der sieht aus, wie wenn er keinen Herrn hätte (Nahe 06). Lit.: AhdAsGl. 4, 292; AhdSchütz. 1989, 142; ALA 1, 16; BayWB 1, 1151; DRW 5, 781; DWB 10, 1124; Gehl 2003, 399; Harth 1991, 108; Hilpert 1957, 8; Kluge 2002, 409; Lexer 1, 1259; NSSWB 3, 279; Peter 1912, 17; PfälzWB 3, 866; RheinWB 3, 550; Roedder 1936, 414; SchwäbWB 3, 1478; ShessWB 3, 331; Thränhart 1845, 85; TirWB 290; VorarlWB 1, 1382; WKW 30/127. 130/711; WMU 1, 834. |
verwahrloste Weinberge am Hang in Odernheim am Glan |