Glocke f.: 1.a. Glocke, die zur Anzeige des Lesebeginns geläutet wird MoSaRu. 12, Heilbronn (Württ. 07), Trans. 15.- b. Kirchenglocke, die zur Anzeige des Lesebeginns geläutet wird Heilbronn (Württ. 07).- c. (Kirchen)glocke, die der Gemeindediener, Feldhüter („Förster") zur Anzeige des Lesebeginns läutet MoSaRu. 11.- d. Glocke, die zur Anzeige des morgendl. Lesebeginns geläutet wird Bas. 02, Thurg. 02.- e. Glocke, die zum Abbruch der Lese bei Regen geläutet wird Württ. 02.- f. Glocke, die zur Anzeige des abendl. Leseschlusses geläutet wird Alsheim (Rheinh. 07), Bas. 02, Thurg. 02.- g. Glocke am Zugtier des Lesewagens NÖ 01, NÖ 04, NÖ 05, NÖ 06, NÖ 07, NÖ 08, Tschech. 06, Tschech. 07, Slowak. 02.- h. Glocke am Pferd beim Weintransport Württ. 12, NÖ 11, NÖ 12.- i. Glocke zur Vogelabwehr im Weinberg Sathm. 04, Aserb. 01.- 2. Aufsatz auf dem Fass während der Gärung Steir. 06. Formen: Sg.: Württ. 12, MoSaRu. 11, Thurg. 02, Sathm. 04, NÖ 11, Steir. 06.- Pl.: Rheinh. 07 Württ. 07, MoSaRu. 12, Württ. 02 Württ. 07 Aserb. 01, Bas. 02, NÖ 07, Trans. 15, NÖ 04 NÖ 05 NÖ 06 NÖ 08 NÖ 12 Tschech. 06 Tschech. 07 Slowak. 02, NÖ 01. Etym.: mhd. glocke, glogge, ahd. glocka, as. glogga.- Bei 1.a. u. 1.d.-1.f. handelt es sich wohl ebenfalls um die Kirchenglocke (vgl. 1.b).- Zu 1.g.: Die Pferde, die den LESEWAGEN zogen, hatten nicht nur als Schmuck zum Abschluss der Lese Glocken umhängen (z.B. am Hals od. am Kummet), sondern mancherorts auch während der LESE, damit man sie hörte, wenn sie durch einen Hohlweg fuhren.- s.a. Hüterglocke (Plöckinger 1940, 23); Schröterglocke (Witte H. 1987, 1); Wetterglocke (Grünn 1952, 221). Wortb.: Abend-, Gär-, Glinn-, Lese-, Wein-. Lit.: AhdAsGl. 3, 476; BadWB 2, 432; BasMda. 139; BayWB 1, 972; DRW 4, 947; DWB 8, 142. 11, 1220; Kluge 2002, 362; Lexer 1, 1036; LothrWB 209, 294; NSHws. 364; NSSWB 2, 1281; Oswald/Beitl 1974, 701; RheinWB 4, 748; SchwäbWB 3, 699. 6, 2047; SchweizWB 2, 609; ShessWB 2, 1391; Sipos 1979, 97; Spang 1930, 4; SSWB 3, 260; TirWB 242; VorarlWB 1, 1201; WKW 194; Wrede 1922, 206. |