Taille Guyot Gen.?: Schnittart beim Drahtrahmen, Els. 15. Etym.: Zus. aus frz. taille f., zu frz. tailler '(nach einer Form) schneiden' (< lat. talire 'spalten') u. Dr. Jules Guyot, dem Erfinder.- Bei der Taille Guyot handelt es sich um einen im ELSASS praktizierten REBSCHNITT, bei der ein Kordonarm ausgebildet wird (s. Abb.). Hierzu wird eine Fruchtrute (b) horizontal niedergebogen u. durch kl. Pfähle (e) gestützt. Im Punkt (c) wird ein Zapfen auf 2 od. 3 Augen angeschnitten. Die sich hieraus entwickelnden Triebe werden an dem hohen Pfahl (d) befestigt, die sich bildenden einjährigen, fruchttragenden Triebe dagegen am Draht (f) angebunden. Im nächsten Frühj. ersetzt einer der Triebe, die aus dem Zapfen gewachsen sind, die Fruchtrute, der 2. wird wieder als Zapfen angeschnitten u. der 3., als Reserve dienende Trieb wird ganz entfernt. Der Erfinder dieser Reberziehungsart ist Dr. Jules Guyot (1807-1872), vgl. TischelmayerGloss. s.v. Guyot Jules (17.5.11).- Abb.: Anex u.a. 1979, 29; Czéh/Molnár 1895, 160f., Fig. 61f.; Flüeler 1980, 61; Gadille 1967, Abb. VI/B; Jaquinet 1977, 139 (Guyot); Klaas 1975, 131, Fig. 6 („Le guyot"); Sahut 1891, 253, Fig. 41; ib. 293, Fig. 58.- s.a. Guyot-Erziehung (Jaquinet 1977, 138); Guyot'sche Erziehung (Ambrosi M. 1925, 99); Guyotschnitt (Desbaillet 1977, 136); Doppel-Guyot (Rochaix 1982, [7]); frz. cordon Guyot (Loup 1965, 405). Lit.: DEI 3698; DFWB (1. Aufl.) 5, 21; Jackson 2008, 730; Kluge 2002, 903; LexOIV 145. 531; Loup 1965, 405; Messiez 1998, 307; Robinson 1987, 269; Robinson 2003, 724; Rochaix 1982, 6; Sahut 1891, 254; Schwarzenbach 1969, 12; Sittler 1974, 152.
Taille Guyot
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