Schnitzer m.: 1.a. nicht zusammenklappbares, wie eine kl. Sichel gekrümmtes Messer mit Holzgriff für den Rebschnitt Trans. 15.-  b. Rebmesser, in Winzerregel bzgl. Rebschnitt im Herbst, Trans. 15.-  2. gekrümmtes Messer mit Holzgriff zum Einkürzen des Triebs oberhalb der Traube Trans. 20.-  3.a. gekrümmtes Messer zum Abschneiden der Trauben Trans. 15, Trans. 20.-  b. kl. (gekrümmtes?) Messer zum Abschneiden der Trauben Bern 02. Formen: Sg.: Bern 02, Trans. 15 Trans. 20. Etym.: mhd. snitzære, snitzer 'Schnitzer, Bildschnitzer', ahd. snizzri 'Schnitzer', Abl. v. schnitzen.- Die RA aus Maniersch (RUMÄNIEN) besagt, dass die Rebe bis zum Martinstag geschnitten u. untergelegt sein muss, da dann der Frost kommt. Erst wenn diese Arbeit erledigt war, konnte man trinken u. feiern. Die Männer trugen das gekrümmte Messer, das auch zum Brot- u. Speckschneiden benutzt wurde, immer im Stiefelschaft mit sich, sogar beim Tanzen.- Kart.: ThürWB 4, 613f.- s.a. Kellerschnitzer (LadParth. 1972, 182, Abb. 158); Weinmesserschnitzer (ib.). Wortb.: Haken-, Weingart-. Redensarten/Winzerregeln: Bis Martinstag muss der Schnitzer versoffen sein (Trans. 15). Lit.: AhdAsGl. 9, 22; Arnberger 2007, 352; BadWB 4, 688; BayWB 2, 592; DWB 15, 1365; ElsWB 2, 512; Fink I. 1979, 134; HNassWB 3, 372; LadParth. 1932, 53; LadParth. 1972, 168. 181; Lexer 2, 1039; NSHws. 819; NSSWB 4, 921; Resch 1980, 161; RheinWB 7, 1637; SchwäbWB 5, 1080. 6, 3028; ShessWB 5, 650; Spang 1930, 2. 4; SSWB 5, 224; Tatzreiter 1967, 170; TirWs. 240; Vincze 1958, 77; VorarlWB 2, 1019; Weber-Keller 1990, 433; WKW 57/280. 89/455; WSAH 48.

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