Martel(s)-gans f.: a. Brauch zum Abschluss der Bindearbeiten Mittrh. 02.-  b. Mahlzeit nach Abschluss der Bindearbeiten Ahr 01.-  c. gemütl. Beisammensein mit gutem Essen u. Wein nach Abschluss der Bindearbeiten od. auch das Auszahlen von Geld für die geleistete Arbeit Ahr 01.-  d. gemütl. Beisammensein ab dem späten Nachmittag mit Essen u. Trinken, am letzten Arbeitstag jeder Arbeitsperiode (Gürten, Binden, Lese) Mittrh. 03.-  e. „Erntedankfest" zum Abschluss der Lese Ahr 02. Formen: Sg.: Mittrh. 02, Mittrh. 03, Ahr 02, Ahr 01. Etym.: zu Martel f. 'Qual, Pein', mhd. martel bzw. marteln sw. 'quälen, peinigen, schinden; sich bei körperl. Arbeit abmühen, ohne einen Erfolg zu erzielen' (RheinWB), mhd. marteln, ahd. martoln (lt. DWB).- In Ahrweiler-Dernau fand die M. ebenfalls nach zahlr. Weinbergsarbeiten, aber auch nach der KELTERUNG statt: „Kaffee mit Kuchen für die Frauen, Freiwein mit belegten Brötchen für die Männer" (RheinWB 5, 903).- s.a. „Gemattels, Gemattel" [n.] 'mühsames Arbeiten' (ib. 904); ahd. martdelere m. 'Märtyrer' (AhdAsGl. 6, 290). Lit.: DWB 12, 1677; Lexer 1, 2053. 1, 2054; RheinWB 3, 106. 5, 902. 5, 904; WKW 63/310.

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