Krätze I f.: 1.a. Gefäß (wohl Rückentraggefäß) zum Transport von Mist Zür. 02.-  b. Rückentraggefäß zum Transport von Mist Frank. 05, Bad. 29, Zür. 01, Graub. 01, Graub. 02, Liecht. 01.-  c. Gefäß (wohl Rückentraggefäß) zum Hinauftragen von Mist im Weinberg Bad. 23.-  d. aus Weide geflochtenes Rückentraggefäß zum Hinauftragen von Mist im Weinberg Zür. 02.-  e. von einer männl. Pers. getragenes aus Weide geflochtenes Gefäß (wohl Rückentraggefäß) zum Transport von Mist Bad. 19.-  f. Menge an Mist, die zu 4 Rebstöcken gegeben wird, Graub. 02.-  2. Rückentraggefäß zum Transport von Erde Graub. 01, Graub. 02.-  3.a. Rückentraggefäß, in Winzerregel zur Rebblüte, Graub. 02, Graub. 02.-  b. Rückentraggefäß, in Winzerregel im Zshg. mit dem vorzeitigen Abfallen der Blütenköpfchen, Graub. 01, Graub. 01. Formen: Sg.: Bad. 19, Bad. 23, Frank. 05, Graub. 02, Graub. 01 Liecht. 01, Bad. 29, Zür. 01 Zür. 02. Etym.: mhd. kretze f. 'Tragkorb', ahd. krezza f. 'Korb', krezzo m. 'Kiepe, Korb'.- Verw. mit Kratte, Kratten, Krätte; im SchwäbWB wird Beeinfl., wenn nicht sogar Herk. aus „Krächse" erwogen; im VorarlWB wird Identität mit bair. Kraxe vermutet sowie Einfl. v. mhd. kretze.- Zu 1.b. u. 1.e.: Bei den Bel., bei denen die Bed. v. den GWP nicht genau angegeben wurde, könnte es sich um einen 'Rückentragkorb' handeln, aber im Breisgau (BADEN) wurde auch ein 'längl. viereckiger Korb, der auf dem Kopf in den Weinberg getragen wurde', K. genannt (vgl. Seppälä).- Zum BergN Falkenis s. Riedberger [ca. 1975], 52.- Abb.: LadParth. 1972, 197, Abb. 168; Riedberger [ca. 1975], 3. 62; Nyffenegger/Graf 2007, 344f., Abb. 1ff.- Kart.: KlBaySA (2. Aufl.), 182, Kart. 86; WKW. Wortb.: Buckel-, Mist-. Redensarten/Winzerregeln: Es mag's nicht „verträgen" ('vertragen'), wenn einer mit einer Krätze voller Schnee über den Falkenis (Berg bei Maienfeld, Graubünden) geht (Graub. 02). Es mag's nicht verleiden, wenn einer mit einer Krätze Schnee über den Falkenis ginge (Graub. 02). Wenn während dem Traubenblust ('Traubenblüte') ein Mann mit einer Krätze Schnee über den Falkenis „lauft" ('läuft'), merken's die Reben (sie) schon (Graub. 01). Lit.: AhdAsGl. 5, 339; BadWB 3, 268; BayWB 1, 1388; Birlinger 1864/1968, 291; Claus u.a. 2002, 63; DRW 7, 1400; DWB 11, 2073; ElsSchm. 207; ElsWB 1, 534; Huyn 1969, 206; Kluge 2002, 535; KurhessId. 219. 223; LadParth. 1972, 188. 197; Lexer 1, 1723; LothrWB 309, 107; Oswald/Beitl 1974, 468; Riedberger [ca. 1975], 2; Ruoff 1983, 59; Ruoff/Gabriel 1998, 110; SchwäbWB 4, 696. 6, 2364; SchweizWB 3, 924. 3, 925; Staribacher 2003, 44; VorarlWB 2, 148; Weber W. 1949, 190. 191. 198; WKW 80/404.

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