Johann/-es/-i(s) m.: 1. Weinheiliger Mittrh. 03, Bad. 34.-  2.a. Heiligentag, an dem der Wein gesegnet wird StGall. 02, Steir. 01, Szek. 03.-  b. Heiligentag (nach Neujahr lt. GWP), an dem der Wein gesegnet u. ein Schluck Wein ausgeteilt wird Aarg. 01.-  c. Heiligentag, an dem Wein für „Weinbrot" gesegnet wird, RumBan. 06.-  d. Heiligentag, an dem Edelreiser geschnitten werden Mór 02.-  e. Heiligentag, um den herum die Reben blühen sollen Sachs. 01, Rheing. 04, Württ. 13.-  f. Heiligentag, in Winzerregel zur Rebblüte, Mittrh. 07, Rheinh. 01, Pfalz 08, Pfalz 08, Württ. 07, Württ. 17, Bad. 16, Bad. 26, Bad. 30, Bad. 34, Els. 12, Els. 16, Zür. 01, Zür. 02, Zür. 04, Thurg. 02, Graub. 01, NÖ 14, Szek. 05.-  g. Kalentertag eines Heiligen (24. Juni lt. GWP) bzgl. Rebblüte, StGall. 02.-  h. Heiligentag (24. Juni lt. GWP), in Winzerregel zur Rebblüte Bad. 01, Bad. 09, Bad. 11, NÖ 06.-  3. Haustrunk aus Traubentrestern NÖ 12. Formen: Sg.: Bad. 34 Steir. 01, NÖ 12, Mittrh. 03 StGall. 02 Mór 02, Sachs. 01 Aarg. 01, Bad. 01.- Zu 1.: Abb.: Jung H. 1964, 58, Abb. 68.- Zu 2.: o.Art.- Zu 2.a: Es handelt sich um den Festtag v. Hl. Johannes Evangelist (27. Dez.), an dem i.d.R. der Johanniswein, -hannes-, Hannes-, Hans- geweiht wird.- Zu 2.b.: Es handelt sich evtl. um den Festtag v. Johannes Nepomuk Neumann, 5. Jan. (Wimmer).- Zu 2.e.-2.h.: Es handelt sich um das Fest v. Johannes dem Täufer, 24. Juni (s. Lit.).- Abb.: Hörandner 1990, 279f.- s.a. Johannessegen 'geweihter Wein' (Birlinger 1861-62/1974, 2, 110; TirWB). Redensarten/Winzerregeln: Acht Tage vor (Johanni) u. acht Tage nach Johanni (Rheing. 04, Württ. 13). (An) Johanni sollen die Reben (sie) blühen (Bad. 16, Württ. 07, Württ. 17). An Johanni sollen die Reben in voller Blüte sein (Els. 12). An Johanni sollen sie „Blühen" ('Blüten') haben u. an Jakobi sollen sie hängen (Bad. 26). Auf Johanni sind die „Kapperln" ('Blütenköpfchen') am billigsten, weil dann fallen sie abhin ('ab') (NÖ 06). (An Johanni) müssen sie verblüht haben (Bad. 34). Bis Johanni muss also „Beck zieh" (Bad. 30). Bis Johanni sollen sie durch sein (Rheinh. 01). Zu Johanni soll der halbe Wein verblüht haben (NÖ 14). Johanni nass, „riest" ('reist', d.h. verrieselt das Geschein) der Wein bis ins Fass (Els. 16). Johannis Enthaupt (29. Aug.) schneidt man das Laub (Bronner 1833, 96). (Zu) Johanni (sollte man) aus den Reben (gehen) u. die Trauben blühen lassen (Graub. 01, Zür. 01, Zür. 02, Zür. 04; Keller A. 1956, 244; SchweizWeinatl. 1982, 227). Wenn an Johann die Trauben blühen, tun „mir" ('tun wir') viel u. süße Trauben kriegen (Mittrh. 07). Wenn der Weinberg blüht auf Johanni, ist besser „wie" ('als') wenn er blüht auf Jacobi (Szek. 05). Wenn die „Wingerte" vor Johanni blühen, gibt's eine gute Ernte (Pfalz 08). Wenn „in" ('an') Johanni die Trauben blühen, haben „mir" ('wir') mit einem „balle" ('baldigen') Herbst zu rechnen (Bad. 11). Wenn nach Johanni der Kuckuck noch schreit, dann gibt's teuere Zeit (Bad. 09). Wenn sie nach Johanni noch blühen, blühen sie an Jakobstag noch (Pfalz 08). Lit.: ADV NF 9. 10. 11; Arnberger 2007, 448; BadWB 3, 29; Bassermann-J. 1975, 1139; BayWB 1, 1206; Birlinger 1861-1862/1974, 111; BMZ 2, 773; Bohn [u.a.] 1936, 48. 50; Christoffel 1975, 88; DWB 10, 2333; ElsWB 1, 404; Grotefend 1991, 68; Hambuch 1981, 143; Hoffmann W. 1932, 251; Honold 1941, 150. 151; Keller A. 1953/54, 245; Kreutz 1992, 26. 80; LothrWB 189, 3, 603; ObsächsWB 2, 461; PfälzWB 3, 1353; RheinWB 3, 1178; Roedder 1936, 426; SchwäbWB 4, 99. 6, 2243; SchweizWB 3, 29; ShessWB 3, 967; SSWB 4, 394; Staab [1973], 13; ThWB 3, 313; TirWB 318; TreppWB 502; VorarlWB 1, 1498; Weber W. 1949, 25; Weingärtner 1996, 254; Wimmer 1966, 291. 299. 546.