Heunisch o.Art.: a. früher am Ort angebaute Weißweinrebsorte, Pl. STir. 02.-  b. früher am Ort im Mischsatz (einz. Rebstöcke) angebaute Weißweinrebsorte mit zieml. gr., saftigen Trauben, die beim Verzehr Durchfall hervorriefen, Lux. 02. Hist. Bel.: 1500 (ca.) Heunische (Hoeniger 1964, 134 s.v. Weinbauwörter). Etym.: ahd. hnisca 'Bauernweinbeere', dies wohl Subst. v. heunisch Adj., mhd. hiunisch 'hunnisch; ungarisch', ahd. hunisc.- s.a. ahd. hnisc drbo, haünisch traub u. dgl. 'Bauernweinbeere' (AhdAsGl.); DWB 10, 1291 s.v. heunisch mit hist. Bel., vgl. bes. BadWB 2, 678f.: „Die Sorte soll von den Hunnen aus Ungarn nach Deutschland gebracht worden sein; der Name weist aber wohl nicht auf die Herkunft hin, sondern ist als Scheltname für eine schlechte Weinsorte aufzufassen."; heunische Stock m. 'eine Rebsorte' (TirWB 293). Zum Verhältnis v. hunnisch u. fränkisch s. zusammenfassend Hildebrandt 1989b; Schumann 1997; Steffens 2006b, 172f. (mit Lit.-Hinw.). Im Els., Bad., Hess. u. Bair. bez. das Fem., in BASEL das Neutr. eine 'Euterkrankheit der Kuh' bzw. eine 'Pferdekrankheit'; das Wort taucht hier auch als PfN auf.- In LUXEMBURG wurde die REBSORTE in der Jugendzeit der GWP (lt. LuxWB bis 1850 an der lux. Mosel) angebaut. Lt. GWP habe der Genuss der im Herbst schön aussehenden, gr. u. saftigen Trauben zu Durchfall geführt, für die Weinbereitg. seien sie nicht geeignet gewesen. In SÜDTIROL wurde die Sorte in den 1980er J. nur noch selten angebaut.- vgl. Harthengst Wortb.: Groß-, Klein-. Lit.: Aeberhard 2005, 51. 154; AhdAsGl. 4, 435; Alanne 1957a, 70; Ambrosi H. 1992, 156; Ambrosi H. u.a. 1998, 138; Arnberger 2007, 171; BadWB 2, 678; BasMda. 173; Bassermann-J. 1975, 111; BrockhWein 2005, 220; Coburger 1998, 69; Dern 1914, 18; Fischer J.Ch. 1791, 6; Fischnaller u.a. 2000, 68; Hilpert 1957, 92; Hlubek 1841, 53. 61. 68; Hoeniger 1964, 102. 119; Kecht [nach 1868], 239; Keller A. 1953/54, 234; Kofler 1984, 16; Kreutz 1983, 35; LadParth. 1930, 71; LadParth. 1972, 77; Ladurner 1924, 319; Lexer 1, 1309; LexerN 243, 2, 162; Marzell 1943-1979, 5, 218; Mayr A. 1978, 34; Mayr C. 2001, 77. 159; Müller K. 1930, 341; Oberrauch [1973], 11; RheinWB 3, 990. 8, 1302; Schreiber 1980, 301; Schumann 1998, 105. 106; SchwäbWB 3, 1558. 3, 1670; SchweizWB 12, 1475; Sebestyén 1978, 98; Seppälä 2001, 40; Sölva 1987a, 56; Stefl 1914, 106; Thränhart 1845, 15; TirWB 293; TirWs. 135; Tischelmayer 2001, 171; Trummer 1841, 52. 53. 60. 61. 62. 64. 202; Ulrich 2006, 14; Voegeli 1937, 214. 219; Wolff 1967, 46.
Heunisch Weiß
Heunisch Weiß

Trauben der Sorte Heunisch Weiß
Trauben der Sorte Heunisch Weiß


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